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Abgeordneter entschuldigt sich

Manfred Luckey (CDU) nimmt Vorwürfe gegen Polizeischüler zurück

Von Maike Stahl
Schlangen (WB). Weil er mit einem »Knöllchen« nicht einverstanden war, hat der CDU-Landtagsabgeordnete Manfred Luckey in einem persönlichen Brief einen Detmolder Polizei-Auszubildenden massiv kritisiert.
Manfred Luckey bezeichnete den Brief gestern als »Anflug von Überreaktion«.

Inzwischen habe er sich ebenfalls schriftlich dafür entschuldigt, sagte Luckey gestern dieser Zeitung. Die lippische SPD will die Sache aber nicht auf sich beruhen lassen.
Stein des Anstoßes: Der Abgeordnete aus Schlangen (Kreis Lippe) war am 11. April am Detmolder Freilichtmuseum von einer Polizeistreife angehalten worden, weil er gegen das Handyverbot am Steuer verstoßen haben sollte. Luckey hatte dem Polizeischüler daraufhin erklärt, dass er das Telefon lediglich aufgenommen habe, um es in eine andere Lage zu bringen. Als dieser sich von der Erklärung unbeeindruckt zeigte, verfasste der Abgeordnete das Schreiben, in dem er dem Auszubildenden unter anderem vorwirft, mit seinem Verhalten das Restvertrauen eines Bürgers in die Polizei erheblich beeinträchtigt zu haben.
Gestern bezeichnete Luckey das Schreiben als »Anflug von Überreaktion«, für den er sich inzwischen schriftlich bei dem Betroffenen entschuldigt habe. Er werde das Bußgeld zahlen, und damit sei die Sache für ihn erledigt.
Auch Landrat Friedel Heuwinkel bestätigte den Eingang der Entschuldigung. Wenn das Bußgeld bezahlt sei, sei der Fall für den Kreis als Ordnungsbehörde ebenfalls erledigt. Die lippische SPD fordert den Landrat allerdings dazu auf, als Vorgesetzter des »attackierten Polizisten« diesen auch öffentlich in Schutz zu nehmen - selbst gegen »seinen Parteifreund Luckey«. Das wies Heuwinkel gestern mit dem Hinweis zurück, dass er sich in Personalfragen grundsätzlich nicht öffentlich äußere.

Artikel vom 17.05.2006