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Kammermusik für Bläser und Klavier

In der Reihe »Konzertant«: Quintett spielte Mozart, Beethoven und Crusell

Löhne (LZ). Das Kulturamt der Stadt präsentiert an diesem Wochenende im Saal zwei der Werretalhalle ein Bläserquintett mit dem Programm »Kammermusik für Bläser und Klavier zur Zeit Mozarts«. Es handelt sich dabei um eine Veranstaltung in der Reihe »Konzertant«. Beginn ist am Sonntag, 21. Mai, 17 Uhr.

Das Klavierquintett KV 452 von Mozart ist das erste eigenständige Kammermusikwerk in Quintettbesetzung mit Bläsern. Es greift dem erst 1813 etablierten Bläserquintett -Êmit Flöte - vor und ist musikalisch weitaus anspruchsvoller als die bis dato bekannte Unterhaltungsmusik der Divertimentos für Bläser. Mozart selbst bezeichnete sein Quintett als »das beste, was ich noch in meinem Leben geschrieben habe.« Der Klaviersatz entspricht in Stil und Schwierigkeit den in direkter Nachbarschaft entstandenen Klavierkonzerten KV 450-453. Die vier Bläser agieren sowohl als eine Art Orchester im Kleinformat als auch individuell im musikalischen Dialog miteinander.
Auch Ludwig van Beethoven war von diesem Werk begeistert und fühlte sich von Mozart angeregt, ein ebensolches Quintett zu komponieren. Das Quintett op.16 gehört zu den früheren Werken Beethovens und steht in unmittelbarer Nachbarschaft zum Klavierkonzert Nr.1, op.15. Diese Nähe lässt sich auch im Klavierpart des Quintetts erkennen. Der Aufbau und die Struktur des Werkes ähneln dem Mozarts sehr. Beide stehen in der bläserfreundlichen Tonart Es-Dur, allein die Verwendung der Oberstimme durch die Klarinette unterscheidet Beethoven von Mozart, der eher die Oboe als höchste Stimme einsetzt.
Darüber hinaus lassen sich durch die Gegenüberstellung beider Werke spezifische Eigenheiten und Stilelemente beider Komponisten gut erkennbar machen.
Zu hören sind nach der Pause auch Werke von Bernhard Crusell. Er wurde 1775 in Finnland geboren. Er lernte Klarinette und ging schon mit 16 Jahren als Klarinettist nach Schweden, wo er 40 Jahre Mitglied der Königlichen Hofkapelle in Stockholm wurde. Er komponierte eine Oper, einige Klarinettenkonzerte und viel Kammermusik für Bläser. Im Musikleben Skandinaviens spielte Crusell schon zu Lebzeiten eine wichtige Rolle und erhielt hohe Achtung und Anerkennung. Karten für dieses Konzert sind noch in den bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich oder können beim Kulturamt der Stadt telefonisch unter 0 57 32 / 100-556 reserviert werden.

Artikel vom 18.05.2006