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Der richtige Weg zum Traumjob

Großes Interesse an der Ausbildungsplatzbörse »Step one« - 57 Betriebe mit dabei

Von Moritz Winde (Text und Fotos)
Löhne-Gohfeld (LZ). Die Lage auf dem Ausbildungsmarkt ist nach wie vor angespannt. Den Ernst der Lage hat der Großteil der Jugendlichen wohl begriffen. Auf der Ausbildungsplatzbörse »Step one« tummelten sich gestern hunderte von Schülern, um sich über Berufsmöglichkeiten zu informieren. Neugierde und Interesse waren beim Nachwuchs zu beobachten.

Zum vierten Mal wurde die Veranstaltung im Zelt auf dem Aqua-Magica-Gelände auf die Beine gestellt. »Ich freue mich darüber, dass in diesem Jahr die Zahl der Aussteller gestiegen ist«, sagt Klaus Mueller-Zahlmann. Das Bad Oeynhausener Stadtoberhaupt eröffnete gemeinsam mit dem Bürgermeister der Stadt Löhne, Kurt Quernheim, die »Step one 2006«. Insgesamt stellten sich 57 Betriebe aus der Region vor.
Die Schüler wussten das Engagement der Firmen zu schätzen. »Ich wusste gar nicht, dass es so viele verschiedene Berufe gibt«, sagt Gina Großmann. Neugierig nahmen die Pennäler das Angebot wahr und steuerten gezielt auf die einzelnen Stände zu. »Die meisten scheinen realisiert zu haben, dass eine fundierte Ausbildung ein erfolgreiches, weiteres Berufsleben voraussetzt. Die Ausbildungsplatzbörse ist eine ideale Gelegenheit, einen Einblick zu bekommen«, sagt Karl-Ernst Hunting von der Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen. Kurt Quernheim unterstrich, dass nicht nur die jungen Menschen, sondern auch die Betriebe von der Börse profitierten. »Hier kann man sich kennenlernen und zueinander finden«, sagt Kurt Quernheim.
Angesichts der nach wie vor fehlenden Plätze ist die Freude Marc Göttings über seine Ausbildung zum Holzmechaniker verständlich. Der 19-Jährige befindet sich im zweiten Lehrjahr und ist mit seiner Anstellung bei der Bad Oeynhausener Holzbearbeitungsfirma Neelsen hochzufrieden. Der Betrieb beschäftigt an drei Standorten 157 Mitarbeiter. »Wir haben sieben Auszubildende«, sagt Inhaberin Irene Neelsen, die sich ihrer sozialen Verantwortung bewusst sei. Auch in diesem Jahr möchte die 59-Jährige zwei jungen Menschen die Chance auf einen hoffnungsvollen Start in die Zukunft geben. Bisher habe sie jedoch nur zehn Bewerbungen erhalten. »Und die konnte man alle nicht gebrauchen. Dabei verlange ich nicht einmal viel«, sagt Neelsen. Lediglich einen guten Hauptschulabschluss und Interesse an der Arbeit sollten die Jugendlichen mitbringen. So wie Marc Götting, der gestern den Schülern von seinem Leben als Holzmechanikerlehrling berichtete. Er konnte durch seine Erfahrungen einen Einblick in den Joballtag und somit wertvolle Tips für die Wahl des Berufes geben.
Doch nicht nur Handwerksberufe wurden auf der »Step one« gezeigt. Ob Einzelhandelskaufmann, Hauptzollbeamter oder Physiotherapeut - die Bandbreite war enorm. Jetzt muss jeder Einzelne nur noch das Richtige für sich finden.

Artikel vom 18.05.2006