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Viele Hände
in der Kunst

Ausstellung in Essen

Essen (dpa). Auf den ersten Blick erscheint die Hand als das Alltäglichste der Welt.

Durch die Linse des Fotografen gesehen ist sie ein ungewöhnliches Motiv, das die Geschichte der Fotografie begleitet. Mehr als 170 Fotos aus 150 Jahren zeigt das Museum Folkwang von Freitag an (bis 30. Juli) in seiner Ausstellung »Speaking with hands«.
Als »wichtige Quelle visueller Inspiration« ist die Hand mal in der Porträtfotografie ganz konkret dargestellt, mal ein Element der Gestik in der konzeptuellen Fotokunst. Die Lust am Grotesken und an ungewöhnlichen Gesten in der häufigen Darstellung des eigenen Körpers spielen besonders in der aktuellen Fotografie eine Rolle, die mit Werken von Nan Goldin, Andreas Gursky, Shirin Neshat oder Bruce Nauman vertreten ist.
Das Kapitel großer Namen präsentiert Motive von Alfred Stieglitz, der die Hände der Künstlerin Georgia O'Keefes 1920 abbildete, bis zu Robert Capas oder Elliot Erwitts. Seit den 1920er Jahren befassten sich zunehmend Künstler mit der Fotografie, in der das Handmotiv einen festen Platz hatte. Hierzu gehören Bilder des russischen Konstruktivisten El Lissitzky, des Bauhäuslers Laszlo Moholy-Nagy oder des US-Pop-Artisten Rauschenberg.

Artikel vom 17.05.2006