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Zehnjährige Odyssee endet

Glasmuseum kehrt ins Heinz-Koch-Haus zurück -ÊBücherei am Hellweg

Von Jürgen Köster
Bad Driburg(WB). Nach gut zehn Jahren endet die Odyssee des Glasmuseums: Es soll wieder im Heinz-Koch-Haus untergebracht werden. Die Stadtbücherei erhält neue Räume im Obergeschoss der Volksbank Paderborn-Höxter.
In das Heinz-Koch-Haus kehrt das Glasmuseum zurück. Foto: J. Köster
Das ist das Ergebnis von Verhandlungen, die sich über eineinhalb Jahre hingezogen haben. Der Kultur- und Freizeitausschuss des Rates sprach sich vorgestern abend einstimmig für diese Lösung aus, nachdem Bürgermeister Burkhard Deppe in nichtöffentlicher Sitzung die Vertragsmodalitäten offengelegt hatte.
Freude löste dieser Beschluss vor allem beim Verein der Freunde und Förderer des Glasmuseums und dem Förderkreis Glasstadt Bad Driburg aus. Vorsitzender Heribert Meiners wertete den Beschluss auch als Signal, diverse weitere Vorhaben in die Tat umzusetzen. »Die Pläne liegen schon fertig in der Schublade«, erklärte der Willebadessener im Gespräch mit dem WESTFALEN-BLATT.
Die Planungen der Stadt sehen den Umzug der Stadtbücherei an den Hellweg bereits für den kommenden Juli vor. Die Räumlichkeiten im Obergeschoss der Volksbank Paderborn-Höxter bieten nach Auffassung der Verwaltung »einen mindestens adäquaten Ersatz«. Die freistehenden Räume sind vom Hellweg aus ebenerdig erreichbar. Es sei von Beginn der Verhandlungen an erklärtes Ziel gewesen, die Stadtbücherei zu erhalten, betonte Bürgermeister Burkhard Deppe. Die nun gefundene Lösung zeige, dass die langwierigen Verhandlungen eine gut investierte Zeit gewesen seien. Mit der Rückführung des Glasmuseums komme die Stadt auch dem erheblichen ehrenamtlichen Engagement nach, ebenso wie der großzügigen Unterstützung der Sponsoren Walther-Glas, Ritzenhoff & Breker sowie Glas-Koch. Die Stadtbücherei erhalte eine gleich große Fläche, wie sie ihr jetzt im Heinz-Koch-Haus zur Verfügung stehe.
Diese habe im kulturellen Leben der Badestadt ihren festen Platz, hatte Ausschussvorsitzende Erika Böhmer erklärt. Sie verwies unter anderem auf die vielfältigen Aktionen, die beispielsweise der Büchereistammtisch mit initiiert habe. Zu Halloween habe es Lesungen mit Gespenstergeschichten gegeben, zur Frauenwoche seien entsprechende Themen aufgearbeitet worden und zur Fußball-WM seien ebenfalls Veranstaltungen geplant. Ausstellungen und Buchvorstellungen komplettierten das Programm des Büchereiteams.
Ebenso wichtig sei jedoch die Rückkehr des Glasmuseums in die Innenstadt, wie in der Präambel zum Vertrag zwischen Stadt und dem Förderverein deutlich werde. Beiden sei es ein besonderes Anliegen, »das Glasmuseum wegen seiner örtlichen, aber auch überregionalen Bedeutung wieder in der Stadt selbst anzusiedeln und den Bewohnern und Gästen diesen wesentlichen Teil der Bad Driburger Geschichte zu verdeutlichen.« 1995 war das Glasmuseum aus dem Heinz-Koch-Haus nach Dringenberg ausgesiedelt worden. Zwischenstation machte es im Foyer des Rathauses, bevor es in der »Alten Dechanei« in Neuenheerse untergebracht wurde. In der früheren »Alten Vikarie«, später Heinz-Koch-Haus, standen dem Glasmuseum ursprünglich Räumlichkeiten auf drei Etagen zur Verfügung.

Artikel vom 17.05.2006