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Altmeister-Fusion von GTV und SVA

TVI wird Stadtmeister der Handball-Oldies - »Heute kaum noch Gütersloher Jungs«

Kreis Gütersloh (fp). Mehrere hundert Jahre geballte Handballerfahrung trafen am Samstag bei der 3. Gütersloher Traditionshandball-Stadtmeisterschaft aufeinander.

Mit den Routiniers vom Gütersloher Turnverein, vom TV Isselhorst, von der SVA Gütersloh und SV Blau-Gelb Gütersloh traten vier Teams gegeneinander an, die den heimischen Handball in den 70er und 80er Jahren prägten.
»Es ist schön zu sehen, dass einige Leute, die nur einmal im Jahr zurück nach Gütersloh kommen, gerade zu unserem Turnier erscheinen«, freute sich Organisator und ehemaliger Blau-Gelb-Spieler Dieter »Jupp« Schwebs über die Bedeutung, die der Handballsport für viele Gütersloher immer noch hat. Leider musste die Veranstaltung zum ersten Mal auch dem steigenden Alter der Handballrecken Tribut zahlen. So konnten die Ehemaligen der SVA Gütersloh diesmal leider keine komplette Mannschaft stellen. »Das muss man verstehen, einige sind hier schon über 60 Jahre alt und wollen das Risiko einer Verletzung nicht mehr eingehen. Geklappt hat es ja trotzdem«, hatte Schwebs Verständnis für die Vorsicht der alten Kameraden. Ein Problem war es indes auch nicht.
So schlossen sich die GTV-Akteure und die wenigen SVA-Spieler zu einem Team zusammen. Zudem wurde die Spielzeit von 15 auf 20 Minuten pro Halbzeit angehoben. Zwar betonten alle Anwesenden, dass der Spaß und das Wiedersehen im Vordergrund stünden. Jedoch schenkten sich die Altmeister auf dem Feld nichts. Die Anzahl der verteilten Zeitstrafen zeigte nämlich die immer noch herrschende Rivalität zwischen den ehemaligen Konkurrenten.
Auch dem bekannten ehemaligen BG-Akteur Jürgen Rubesch juckte es in den Fingern. Leider konnte er aufgrund einer gerade erst überstandenen Operation nicht aktiv mitmischen. Am Ende setzte sich der TVI vor »GTV-SVA« Team und den Blau-Gelben durch. »Wir haben nie lange genug gespielt, um unsere konditionellen Vorteile auszuspielen«, scherzte Hubert Papesch von Blau-Gelb.
Neben dem Aufleben der alten Zeiten verfolgte Jupp Schwebs noch ein weiteres Ziel. Parallel zum Ü45-Turnier fand ein D-Jugend-Turnier mit den Mannschaften vom TV Isselhorst, der HSG Gütersloh und dem SV Herzebrock statt, welches der TVI für sich entscheiden konnte.
»Wir müssen hier im Kreis wieder mehr für den Nachwuchs tun. Bei uns damals waren alle im Team Gütersloher Jungs. Das gibt es heute schon fast gar nicht mehr«, wies Schwebs darauf hin, dass nur über gute Jugendarbeit wieder mehr heimische Spieler in die ersten Mannschaften der Vereine gelangen könnten.

Artikel vom 16.05.2006