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Überflüssige Doppeluntersuchungen vermeiden

Fortbildungsveranstaltung für Ärzte zum Thema Gefäßerkrankungen am Samstag im MARTa


Herford (HK). Eine außergewöhnliche medizinische Fortbildungsveranstaltung findet am kommenden Samstag, 20. Mai, in den Seminarräumen des MARTa statt. Die »Gefäßkooperation Herford« hat interessierte Ärztinnen und Ärzte eingeladen, um sie über Standards in der Diagnostik und Behandlung von Gefäßerkrankungen zu informieren.
Gegründet hat sich die »Gefäßkooperation Herford« vor 18 Monaten aufgrund einer Initiative aus der Klinik für Gefäßchirurgie des Klinikums. Hintergrund war, niedergelassene Ärzte verschiedenster Fachrichtungen sowie Krankenhausärzte an einen Tisch zu bringen, um die Möglichkeiten der Diagnostik und Therapie von Gefäßerkrankungen im Kreis zu analysieren und darauf aufbauend klare Empfehlungen zum Behandlungsablauf und zur Verzahnung von ambulanter und stationärer Versorgung zu erarbeiten.
Dieser Gedanke stieß auf breites Interesse unter den niedergelassenen Ärzten, so dass unter Beteiligung verschiedener ärztlicher Qualitätsnetze aus den Kreisen Herford und Lippe eine Projektgruppe sich an die Erarbeitung der Inhalte machte. In dieser Zusammenarbeit entstanden kompakte Handlungsempfehlungen, die sich eng an die Leitlinien der jeweiligen Fachgesellschaften anlehnen, diese aber in klare Schritte aufteilen, so dass Hausärzte, Fachärzte und Krankenhausärzte ihre Arbeit nahtlos aufeinander abstimmen können.
Hierdurch können für die Patienten überflüssige und Doppeluntersuchungen vermieden werden. Am Samstag werden nun ab 9.30 Uhr die ersten konkreten Empfehlungen aus dieser Arbeit in einer medizinischen Fortbildungsveranstaltung dem ärztlichen Publikum vorgestellt.
Es geht hier um die Themen Schlaganfall/Halsschlagaderverengung, Venenthrombosen, Durchblutungsstörung der Beine und Behandlung von Begleiterkrankungen.
»Vor dem Hintergrund der Tatsache, dass gerade Gefäßerkrankungen in unserer älter werdenden Gesellschaft an Häufigkeit stark zunehmen, dürften diese Themen auf großes Interesse stoßen«, sagt Dr. Ulrich Quellmalz, Chefarzt der Klinik für Gefäßchirurgie am Klinikum. So erleiden jedes Jahr etwa 200 000 Menschen in Deutschland einen Schlaganfall, 30 000 davon auf dem Boden einer Verengung der Halsschlagaderverengung. In mindestens gleicher Häufigkeit treten Venenthrombosen auf mit geschätzten bis zu 20 000 Todesfällen pro Jahr durch Lungenembolien. Die erarbeiteten Empfehlungen sollen eine wesentliche Hilfestellung leisten, um diese immer größer werdende Gruppe von Menschen auch unter knappen finanziellen Bedingungen der Versicherungen optimal behandeln zu können.

Artikel vom 16.05.2006