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Gesundheitsamt: Kein Problem mit Masern

Der Kreis Lippe setzt auf Impfschutz und Information - Info-Telefon ist geschaltet


Schlangen/Kreis Lippe (SZ). Anders als im Ruhrgebiet kann nach Auskunft der Kreisverwaltung in Lippe von einer Masernepidemie keine Rede sein. Trotzdem nimmt das Gesundheitsamt die dort steigende Zahl der Erkrankungen zum Anlass, noch einmal alle Eltern daran zu erinnern, ihre Kinder impfen zu lassen.
»Wir wenden uns mit aller Entschiedenheit gegen die Vorwürfe, die das Landesinstitut für den Öffentlichen Gesundheitsdienst (LÖGD) gegen die Gesundheitsämter im Zusammenhang mit der aktuellen Ausbreitung der Masern erhoben hat. Seit 1999 gibt es ein bundesweites Programm zur Eliminierung der Masern, das eine flächendeckende Durchimpfungsrate von 95 Prozent voraussetzt«, erläutert Dr. Ulrich Patan vom lippischen Gesundheitsamt.Ê In Lippe liege die Quote für alle empfohlenen Impfungen bei den Schuleingangsuntersuchungen bei 94,8 Prozent. Bei Masern erreiche sie einen Wert von 74,3 Prozent und sei daher noch zu verbessern.
Grundsätzlich nutze das Gesundheitsamt deshalb alle Möglichkeiten, um eine Ausbreitung der Masern zu verhindern. Dabei setzen die Ärzte im Kreishaus vor allem auf intensive Information der Eltern und der Kontaktpersonen in Kindergarten und Schule. Wer an Masern erkrankt ist, darf die Einrichtung für mindestens 14 Tage nicht besuchen, um eine weitere Ausbreitung der Krankheit zu verhindern.
»Wichtig für einen wirksamen Impfschutz ist neben der ersten Impfung im Säuglingsalter aber vor allem eine zweite Impfung nach 15 bis 23 Monaten«, betont Patan. Dazu hat Lippe in den Jahren 2003 und 2004 zwei Informationsaktionen in den Einrichtungen gestartet. Im November 2004 war das Gesundheitsamt mit dem Impfmobil an fünf Schulzentren in Lippe präsent, um für wirksamen Impfschutz zu werben. »Wir halten deswegen die vom LÖGD erhobenen Vorwürfe wegen einer zu schlechten Impfquote zumindest für den Kreis Lippe für »völlig unangebracht«, stellt Ulrich Patan fest. »Trotzdem werden wir in unseren Bemühungen, weiter für Impfungen gegen Masern zu werben, nicht nachlassen.«
Weitere Fragen zum Impfschutz, nicht nur gegen Masern, gibt es am Info-Telefon des lippischen Gesundheitsamtes, % 0 52 31/62-233, oder im Internet.
www.gesundheitsamt-lippe.de

Artikel vom 16.05.2006