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»Wir können die Tore nicht selber schießen«

Fußball-Landesliga: SC Herford spielt gegen den Bünder SV nun erst am Sonntag um 17 Uhr

Von Harald Schwabe
Herford (HK). Es lief am Sonntag die letzte Spielminute, als Maaslingens eingewechselter Stürmer Marcel Wallbaum das 5:1 für die Gastgeber erzielte und den Fußballern des SC Herford drei Spieltage vor Serienende schon so etwas wie einen Dolchstoß versetzte.

Auf unsere Frage an das SCH-Trainergespann Karl-Heinz Menzel/Sven Kämmerer »Wars das?« klagten beide unisono von vergebenen Torchancen in der ersten halben Stunde. Kämmerer, der wegen einer Zerrung zum Zuschauen verurteilt war, sprach die fehlende Durchschlagskraft im Herforder Angriff an, und Menzel fügte hinzu: »Wir können doch die Tore nicht selber schießen«.
Auch gestern klang aus den Worten des Sportlichen Leiters und Taktiktrainers Menzel eher Frust als Lust. Das Konzept, in dieser Saison fast nur noch auf junge Spieler zu setzen, sei nicht aufgegangen. Auch bei der Auswahl der Trainer Olaf Sieweke und Peter Kuckelkorn habe man kein gutes Händchen gehabt. Darunter habe die Ausbildung der Akteure in dieser Saison gelitten. Die Quittung sei drei Spieltage vor Serienende am Tabellenstand mehr als deutlich abzulesen. Es droht bei fünf Punkten Rückstand auf den rettenden 13. Platz der sportliche »Durchmarsch« von der Verbandsliga in die Bezirksliga.
Die SG Bustedt ist abgestiegen, der SC Herford so gut wie. Allerdings mit einem Unterschied: während die Bustedter mit ihren letzten Ergebnissen (0:6 gegen Spexard, 0:6 gegen Dützen, 0:10 gegen Steinhagen) zur Lachnummer der Liga avancieren, zeigt Herford Woche für Woche zumindest phasenweise ordentlich Leistungen, die allerdings nicht belohnt werden, weil seit der Winterpause der Wurm im Sturm steckt. In den letzten zwölf Spielen wurden gerade mal elf Tore erzielt, davon sieben Tore durch Abwehr- und Mittelfeldspieler wie Christian Schnitker (5), Marco Schlobinski und Jan Schnelle.
Der dritte Absteiger wird wohl zwischen FT Dützen und Spvg. Steinhagen ermittelt, da sich der TuS Jöllenbeck mit dem 3:1-Erfolg in Dützen wohl endgültig aus dem Tabellenkeller verabschiedete. Zur Winterpause hatten die »Jürmker« gerade mal neun Punkte auf ihrem Konto. Jetzt sind es stolze 34 (!). Die Tore erzielten Tanaz (39.), Wörmann (56.) und Blank (61.). Dützen hatte in der 50. Minute durch Brücker ausgeglichen.
Auch Victoria Clarholz schüttelte letzte Abstiegssorgen mit dem 2:1-Sieg beim TuS Tengern ab. Nach Tengerns 1:0-Führung durch Arlt (43.) drehten Dreichel (80.) und Wellmeyer (87.) die Partie.
Auch Türk Sport Bielefeld holte sich beim 1:1 in Avenwedde einen Sicherheitspunkt. Temin (3.) brachte die Bielefelder in Führung, Geffe (28.) glich aus.
An der Tabellenspitze bleibt SC Wiedenbrück. Beim 1:0 gegen SV Spexard (Tor durch Kurtulus, 36. Minute) feierte Co-Trainer Dirk Otten auf der linken Außenbahn ein Überraschungs-Comeback.
Zum 18. Mal in Folge ungeschlagen blieb Aufsteiger VfL Theesen. Beim 3:0 gegen Union Minden trafen Kambach (16., per Foulelfmeter), Alberti (56. und 90.).
Die Partie SC Herford gegen Bünde, die am kommenden Samstag um 15 Uhr stattfinden sollte, wurde auf Sonntag, 17 Uhr, verlegt. Beim Sport-Club hätten am Samstag drei Spieler gefehlt.

Artikel vom 16.05.2006