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Menschen
in Schlangen
Udo Wendt
Verkaufsleiter

»Modellfliegen liegt mir in den Genen«, sagt Udo Wendt. Im Alter von acht Jahren hat der gebürtige Weweraner angefangen zu fliegen. Seine beiden Brüder hätten ihn mit der Modellflug-Leidenschaft angesteckt. »Am Anfang hatte ich natürlich nur ein schmales Budget, da habe ich die abgestürzten Flieger meiner Brüder übernommen und repariert«, berichtet der 42-Jährige.
Wieviele Flugzeuge er seitdem selbst gebaut hat, kann er gar nicht genau sagen, das Größte allerdings hat er im Moment in Arbeit. »Das wird ein Segelflieger im Maßstab 1:3 mit einer Spannweite von fünfeinhalb Metern«, berichtet der Familienvater, der seit einigen Jahren in Kohlstädt lebt. Das Pendant zu zu dem Segler entsteht bei seinem Bruder Lothar in Pinneberg - ein »Wild Thing«-Schlepper mit einer Spannweite von 3,80 Meter. »Mit diesem Gespann verwirklichen wir uns einen Traum«, sagt Wendt, der zusammen mit seinem Bruder im Juni auch bei der Deutschen Meisterschaft im Seglerschleppen in Vreden startet.
Bis dahin wird das neue Gespann allerdings noch nicht einsatzbereit sein, denn für das Ultraleicht-Flugzeug gibt es keinen Bausatz. »Das konstruieren wir vollständig selbst und bauen es in Kommunikation mit der Flugzeugwerft nach«, berichtet Wendt, der auch zwei Jahre lang als Vorsitzender des Modellflugclubs »Bergfalke« tätig war.
»Eigentlich wollte ich unseren langjährigen Vorsitzenden Konrad Tasche entlasten. Doch dann habe ich die Stelle als Verkaufsleiter angetreten und war beruflich so eingespannt, dass ich diese Ambitionen erst einmal hinten anstellen musste.« Doch sobald er wieder mehr Luft habe, würde er gerne weiter machen. Wenn das Wetter mal zu schlecht ist zum Fliegen, verbringt Udo Wendt seine Freizeit an einem der Gewässer des ASV Schlangen. Denn auch die Kombination von Angeln und Modellfliegen hat sich bereits in der Familie bewährt. In seiner eigenen Familie scheint sich diese Tradition jedoch nicht fortzusetzen. »Komischerweise« habe Sohn Niklas (12) mit Fliegen nichts am Hut und auch Tochter Melissa (9) sowie Frau Sonja könne er nur sporadisch für das abgehobene Hobby begeistern. Das Problem hat er erkannt: »Es geht vielleicht manchmal etwas viel Zeit dafür drauf.«Maike Stahl

Artikel vom 17.05.2006