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An 22 Grad müssen sich
Loher Schwimmer gewöhnen

Förderverein eröffnet die Saison im Freibad Lohe

Bad Oeynhausen-Lohe (win). »Alles steht und fällt mit dem Wetter«, sagt Martin Pönnighaus. Der erste Vorsitzende des Fördervereins des Loher Freibades hofft auf einen sonnigen Sommer, so dass die Kosten für das Bad gedeckt werden können. Am Freitag begann die Badesaison auf der Lohe, wobei einige Besucher schon den Sprung ins kühle Nass wagten. Andere genossen die Sonnenstrahlen bei Bratwurst und Bier.

Bei 22 Grad Wassertemperatur klapperten die Zähne schon ordentlich. Doch das war den hartgesottenen Lohern egal. Eine der mutigen Wasserratten war der zwölfjährige Dwayne. »Im Sommer komme ich fast jeden Tag. Bis dahin kann das Wasser aber trotzdem noch etwas wärmer werden«, erklärte der Schüler.
Bis es soweit war, dass auf der Lohe die Schwimmbecken gefüllt und die Pforten geöffnet werden konnten, musste nach dem kalten Winter einiges getan werden. »Eine Rentner-Crew um Wilfried Niedernolte hat das Bad auf Vordermann gebracht«, berichtet Christa Renzenbrink. Sie bekleidet mit Martin Pönnighaus den Vorsitz im Förderverein. Ob Becken säubern, Grünanlagen pflegen, Umkleiden putzen oder Verwaltungsräume und Schwimmbecken streichen - die ehrenamtlichen Helfer sind sich für nichts zu schade.
Die Solaranlage des Freibades bekam besondere Aufmerksamkeit. »Wir haben die Anlage von Unkraut befreit, so dass sie jetzt effektiver arbeiten kann. Dadurch wird das Wasser im Sommer noch wärmer sein«, sagte Niedernolte. Besonders der 16-jährige André Klettke hat sich engagiert. »Tag für Tag ist er freiwillig gekommen, um uns zu helfen«, freute sich Wilfried Niedernolte. Doch auch andere Bürger legten Hand an. »Fünf Loher Familien haben insgesamt 1 300 Haushalte auf der Lohe angeschrieben und um Spenden gebeten. Insgesamt konnten wir so 4 900 Euro zusammentragen«, sagte Christa Renzenbrink.
Der Verkauf der Jahreskarten läuft überdurchschnittlich gut. Der Förderverein konnte schon 450 Karten verkaufen und geht somit optimistisch in den Sommer. »Bei gutem Wetter sehen wir keine Probleme«, so Renzenbrink.
Genauso sieht das auch Manfred Schäffer. Seine Familie hat den Kiosk des Freibades für diese Saison übernommen. Er selbst sei auf der Lohe geboren und habe als Kind viele Tage in der »Batze« verbracht. Nun bietet er neben kühlen Erfrischungen wie Eis und kalten Getränken auch kleine Snacks wie Bockwürsten, Frikadellen, Schnitzel sowie Süßigkeiten an. Mit Backwaren wird er von der Gohfelder Bäckerei Simon versorgt. Der 53-Jährige hat kräftig in seinen Kiosk investiert. »Friteuse, Mikrowelle, Kaffeeautomat und viele andere Kleinigkeiten haben mich insgesamt 3 000 Euro gekostet.« Bei einem guten Sommer sei er jedoch zuversichtlich, das Geld wieder herein zu bekommen. Dann wolle er auch die Sommersaison 2007/2008 hinter dem Tresen verbringen und kleine Süßmäuler versorgen. Zum Sommer hin plant der Förderverein eine kleine Caféteria unter dem Vordach des Eingangsbereiches, dessen Bewirtung auch die Familie Schäffer übernehmen wird. Dort könne man auch nur einen Kaffee trinken, ohne Eintritt fürs Bad bezahlen zu müssen.

Artikel vom 15.05.2006