15.05.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Seniorenzentrum
spendet für Moldawien

Vereinsring kann vier Lastwagen beladen

Bad Oeynhausen (ana). Krankenbettgestelle, Verbandszeug und Pflegemittel sind in Deutschland bereits nach kurzer Zeit nicht mehr zu gebrauchen. »Das schreibt die Gesetzgebung so vor«, erklärt Joachim Knollmann, Geschäftsführer des Seniorenzentrums Bethel, diese Sicherheitsvorkehrungen. Weil zum Wegwerfen viel zu schade, spendete das Zentrum diese Sachen der Moldawien-Hilfe.

Die Kranken- und Pflegemittel haben manchmal nur einen Schönheitsfehler: Ein Riss im Polster des Rollstuhls macht diesen in Deutschland schon zu einem unbrauchbaren Gegenstand. Von der Funktion her lassen sich allerdings keine Mängel aufweisen. »Gerade deshalb ist es so sinnlos, diese wertvollen Hilfsmittel wegzuwerfen«, sagte der Leiter. Abhilfe schaffte da die Zusammenarbeit mit dem Projekt der Moldawien-Hilfe, die schon seit einigen Jahren immer wieder Hilfstransporte auf den Weg schickt.
Und Moldawien ist ein armes Land. Dem Altenheim zum Beispiel fehlt es an allem. Jede Unterstützung wird dankend angenommen. »Die Zustände dort sind unvorstellbar«, fasst Projektleiter Ernst-Ludwig Homann die Situation zusammen. Zwar befände sich dort ausgebildetes Personal, dennoch seien den Mitarbeitern die Hände gebunden, da sie einfach keine Möglichkeit hätten, den Menschen zu helfen. Erst durch die Patenschaft mit dem Seniorenzentrum Bethel, die seit rund einem halben Jahr besteht, können diese schlechten Zustände ein wenig verbessert werden.
Inzwischen wurde am Samstagmorgen am Seniorenzentrum Bethel der vierte Lastwagen der Frühjahrssammlung beladen. Zahlreiche fleißige Männer vom Vereinsring Wulferdingsen packten kräftig für die gute Sache mit an. Rund zwei Stunden dauerte das Aufladen, bei dem vor allem sperrige Bettengestelle auf den Lastwagen gehievt werden mussten.
Eine besondere Aufgabe steht dem Seniorenzentrum Bethel allerdings noch bevor: Im August wird ein Teil des Pflegepersonals zur Beratung nach Moldawien fahren. »Es ist wichtig, dass wir uns ein eigenes Bild der Zustände machen können«, sagte Joachim Knollmann. Das Helfen stünde ganz klar im Vordergrund.

Artikel vom 15.05.2006