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In Pfullingen muss mit aller Macht ein Sieg her

Minden: nicht auch das zweite Endspiel in den Sand setzen

Von Volker Krusche
Minden (WB). Das erste Endspiel haben sie mit Pauken und Trompeten in den Sand gesetzt. Jetzt wollen die Spieler von Handball-Bundesligist GWD Minden nicht auch noch das zweite Endspiel vergeigen. Im heutigen Gastspiel bei (Fast-)Absteiger VfL Pfullingen muss mit aller Macht ein Sieg her. Dann wäre man endgültig gerettet.

Der Gastgeber wird sich im Unterbewusstsein möglicherweise schon mit dem erneuten Gang in die 2. Liga abgefunden haben. Vier Siege aus vier Spielen müssten folgen, wollen die Nothdurft-Schützlinge den bereits in der Schlinge befindlichen Kopf noch ins Freie ziehen. Davon ist nach bislang nur zwölf Pluspunkten nun wahrlich nicht mehr auszugehen. Wenn das international renommierte Schiedsrichter-Gespann Frank Lemme und Bernd Ulrich aus Magdeburg das Kellerduell um 20.30 Uhr in der Hanns-Martin-Schleyer-Halle in Stuttgart anpfeift, dann geht es für die Gäste aus Ostwestfalen ums nackte Überleben. Denn im Gegensatz zur Konkurrenz aus Wilhelmshaven, Wetzlar und Düsseldorf wartet auf die »Grün-Weißen« an den noch folgenden drei Spieltagen mit Nordhorn, Hamburg und Magdeburg nur noch Hochkarätiges, gegen die Siege nun wahrlich keine Selbstverständlichkeit sind.
Um aber beim VfL Pfullingen-Stuttgart zu bestehen, darf sich die Leistung, wenn sie das Wort überhaupt verdient hat, aus dem zurückliegenden Heimspiel gegen Wilhelmshaven nicht mal im Ansatz wiederholen. »Wir müssen so spielen, wie im Gastspiel gegen Delitzsch. Aber wir lassen uns nach diesem schwachen Auftritt vom Mittwoch die Saison auch nicht kaputt reden. Vor der Serie hat uns jeder auf Pfullinger Augenhöhe eingestuft. Doch wir haben 19 Punkte, der VfL nur 12«, so Richard Ratka.
Der arbeitete das Gesehene vom Mittwoch mit seinen Jungs natürlich intensiv auf. »Natürlich mussten wir über alles reden. Aber wir sind anschließend auch gleich wieder zur Tagesordnung übergegangen und haben uns sofort per Videoanalyse mit dem nächsten Gegner beschäftigt.« Fakt ist, dass Ratka von seinen Spielern in allen Belangen mehr Disziplin einfordert. »Das betrifft sowohl den Spielaufbau, die Abschlüsse als auch das sichere Spiel aus der Abwehr heraus. Da müssen wir einfach auf Nummer sicher gehen.« Um aber auch spielerisch wieder mehr zu überzeugen als zuletzt, soll Jan-Fiete Buschmann heute auf alle Fälle wieder mitwirken. Ohne ihn blieb in der Offensive vieles nur Stückwerk. Und gegen Pfullingen muss GWD nun mal all seine Stärken in die Waagschale werfen, um nach 60 Minuten den Klassenverbleib feiern zu dürfen.

Artikel vom 13.05.2006