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Pro grün »erbt« vierstellige Summe

Palavermarkt zur gentechnikfreien Zone erklärt - sauer auf Saatguthändler


Paderborn (WV). Der Paderborner Umweltschutzverein »pro grün« hat vom aufgelösten Förderverein »Schulbauernhof« eine vierstellige Euro-Summe »geerbt«. Das gab Schatzmeister Rainer Glaschick in der Jahreshauptversammlung von pro grün bekannt. Der Umweltschutzverein will jetzt Schulen mit maximal 250 Euro unterstützen, die einen Schulgarten (vorzugsweise mit eigenen Bienen) haben. Schulen können sich bei pro grün melden. Je 500 Euro erhalten Imkerverein und die Gesellschaft für Naturschutz Senne.
In der Jahresversammlung fand das Thema »Gentechnik« hohe Beachtung. Symbolisch erklärte pro grün den Palavermarkt als ökologischen Wochenmarkt zur gentechnikfreien Zone. Enttäuscht ist pro grün über heimische Satguthändler: Auf eine schriftliche Befragung, ob sie garantiert gentechnisch unverändertes Saatgut und Futtermittel anbieten könnten, habe lediglich ein Händler aus Büren reagiert, ohne aber die Fragen zu beantworten. Dieses Verhalten, so pro grün-Sprecher Fritz Buhr, zeuge von einer »unverständlichen Ignoranz«, zumal 70 Prozent der Verbraucher gentechnisch veränderte Lebensmittel ablehnten. Dabei spiele Saatgut- und Futtermittelhandel eine entscheidende Rolle.
Pro grün-Sprecher Fritz Buhr kritisierte erneut die große Wasserentnahme am Wasserwerk Diebesweg in den vergangenen Jahren. Er prangerte auch die Eingriffe ins Grundwasser im Bereich Tiefgarage Königsplatz an und warnte vor Wiederholung solcher Fehler am geplanten Neubau Kötterhagen.
Zufrieden ist Pro grün, dass nach einem Gutachten der erste Standort einer Multifunktionshalle am Schützenplatz nicht habe gehalten werden können. Kritik erntete der Vorstand von Mitgliedern, weil der Verein einem Hochseilkletterpark an den Fischteichen zugestimmt habe.
Den Mindest-Jahresbeitrag senkt pro grün auf sechs Euro, damit Menschen mit geringem Einkommen eine Mitgleidschaft möglich sei. Ansonsten bleibt es bei den gestaffelten Beiträgen nach Selbsteinschätzung.
www.progruen-pb.de

Artikel vom 15.05.2006