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Gelungener Einstieg in die Saison

Motorrad-Rennfahrer Uwe Pollheide mischt in Oschersleben vorne mit

Pr. Oldendorf/Oschersleben (WB). Es ist wieder Frühling. Die Motorräder bevölkern wieder die Straßen. Der Eininghauser Motorrad-Rennfahrer Uwe Pollheide reiste aber nicht wie andere Fahrer im Winter monatlich ins warme Spanien, sondern setzte auf sein altbewährtes Konzept, alles im Frühjahr nachzuholen.

Mitte März begann ein strammes Programm. Als es in heimischen Gefilden noch schneite, begannen erste Testfahrten in Ledenon im sonnigen Südfrankreich. »Es ist immer etwas gewöhnungsbedürftig, nach der langen Winterpause die ersten Runden zu drehen und das Motorrad in maximale Schräglage zu bringen. Natürlich habe ich mein Knie sofort wieder am Asphalt kratzen lassen. Wenn ich allerdings mit den Zehenspitzen die Schräglage abchecke, merke ich sofort, da fehlt noch was«, so Pollheides Kommentar nach der ersten Ausfahrt. Im ersten Jahr befindet sich ein Rennmotorrad bekanntlich im Aufbau, im zweiten folgt dann der Feinschliff. »Es ist schon bemerkenswert. Mit der letztjährigen Suzuki GSXR 1000 läuft alles reibungslos. Die Rundenzeiten sind um 1,5 Sekunden schneller als im Vorjahr, ohne dass es größere Probleme gibt«
Im April stand die Vorbereitung in Oschersleben auf dem Plan. Hier war es allerdings so kalt (7 Grad), dass die Reifen nicht auf Temperatur kamen und schnelle Runden unmöglich waren. Zudem waren viele Fahrer anwesend, was ein schnelles Vorankommen zusätzlich erschwerte. Pollheide: »Dieser Tag war eigentlich verschenkt, mit einer Bestzeit von 1:37 wäre ich besser zu Hause geblieben«.
Zwei Tage später war Pollheide besonders gespannt auf die umgebaute GP-Strecke von Assen/Holland. Zur offiziellen Einweihung fuhr er mit einer »On Board«-Kamera für das holländische Fernsehen, um den Fernsehzuschauern die Strecke aus der Fahrerperspektive zugänglich zu machen. Durch den Umbau warteten einige Herausforderungen auf die Fahrer.
Wiederum zwei Tage danach kam es im fernen Mugello/Italien zum ersten Kräftemessen mit den italienischen Superbike-Piloten. Am Ostersamstag Trainingsschnellster, in den beiden darauffolgenden Rennen jeweils Zweiter - die Leistungen konnten sich sehen lassen.
Vor wenigen Tagen folgte dann endlich der erste Renneinsatz bei der Schweizer Superstock-Meisterschaft in Oschersleben. Im Freitags-Zeittraining erreichte Uwe Pollheide seine persönliche Bestzeit auf dieser Strecke mit 1:31,424 Minuten. Das wäre die Pole Positon gewesen, wäre das Training nicht auf Grund eines Sturzes abgebrochen und am nächsten Tag wiederholt worden. Während der Zeittrainings stellte sich heraus, dass es aufgrund der jetzt um eine Sekunde schnelleren Rundenzeiten einen sehr starken Reifenverschleiß während des Rennens geben würde.
Von Rang drei aus nahm Pollheide das erste Rennen auf. Gut gestartet fand er sich nach der ersten Runde auf Platz sieben wieder. Um die Reifen zu schonen, ließ er das Rennen etwas »langsamer« angehen, denn der entscheidende Erfahrungspunkt konnte erst nach dem Rennen ermittelt werden: Wie lange hält der Vorderreifen? Ein rutschender Hinterreifen ist nichts ungewöhnliches, doch wenn das Motorrad vorne wegrutscht, endet das meist mit einem Sturz. Im letzten Renndrittel forcierte Pollheide sein Tempo und fuhr auf einem tollen fünften Platz durchs Ziel. Um eine Erfahrung reicher ging es ins zweite Rennen. Jetzt wusste er, dass der Reifen halten würde und ging von Anfang an den Speed der Spitzengruppe mit. Nach dem 18 Runden langen Rennen belegte Pollheide einen beachtlichen vierten Platz. Das nächste Rennen findet am 21. Mai auf dem Nürburgring statt.

Artikel vom 15.05.2006