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Roboter-Rennen um
»Preis von Bielefeld«

Unterrichts-Projekt am Carl-Severing-Berufskolleg

Von Hendrik Uffmann
Bielefeld (WB). Die Rennstrecke ist nur gut zwei Meter lang, fünf Rechts- und eine Linkskurve liegen zwischen Start und Ziel auf dem »CSB Asuro Ring«. Beim »Großen Preis von Bielefeld«, der auf ihm ausgetragen wird, gehen allerdings keine Rennfahrer, sondern Roboter an den Start. Das Ziel ist jedoch dasselbe wie in der Formel 1: Möglichst schnelle Rundenzeiten.

Vor dieser Aufgabe standen gestern Schüler vom Carl-Severing Berufskolleg (CSB) für Metall- und Elektrotechnik bei der Premiere des Robo-Race. Ins Leben gerufen hat den Wettbewerb Stefan Sayk, Lehrer für Elektrotechnik und technische Informatik - als Unterrichtsprojekt. Teilgenommen haben zwei Klassen der Oberstufe mit insgesamt 31 Schülern, die eine Ausbildung als Informationstechnische Assistenten absolvieren.
In sechs Teams entwickelten sie die nötige Software, die den Roboter über die Rennstrecke steuert. »Gelenkt wird das Gefährt durch Photo-Transistoren, die lichtempfindlich sind. Sie erkennen den Unterschied zwischen der schwarzen Strecke und der weißen Fläche drumherum und korrigieren dementsprechend die Richtung«, erläutert Stefan Sayk, der das erste Gefährt selbst gebaut hat - weitere von Schülern konstruierte sollen folgen.
Die Schwierigkeit bei der Programmierung lieg darin, erläuterte der Lehrer, ein möglichst hohes Tempo zu ermöglichen. »Die Algorithmen der Programmierung können sehr unterschiedlich sein und zum Beispiel berücksichtigen, dass der Roboter auf einer Gerade schneller fährt als in den Kurven.«
Tim Schwalbe (19) und sein Team, die »Loser«, entwickelten eine eigene Strategie. »Zuerst haben wir den Roboter sehr schnell programmiert, so dass er aus den Kurven flog. Dann haben wir uns langsam an die Geschwindigkeit herangetastet, bei der er gerade noch der Strecke folgt.« Damit erreichten sie die Bestzeit von 8,8 Sekunden - die Software von Lehrer Sayk brachte den Roboter in 13,4 Sekunden über den Kurs. »Die Schüler hatte wirklich viele verblüffende Ideen«, sagte Sayk.
Am 1. September wird der Wettbewerb erneut ausgetragen, dann mit internationaler Beteiligung. Mit dabei sind dann auch Schüler der japanischen Partnerschule des CSB, der Ashikaga Technical Highschool aus Ashikaga, 60 Kilometer nördlich von Tokio. Tim Schwalbe ist optimistisch, auch dann gut abzuschneiden. »Wir nehmen die Herausforderung an.«
Mitmachen können dann aber auch Bielefelder Schulen. Stefan Sayk: »Gymnasien und Realschulen, aber auch die Fachhochschule können sich zum Beispiel beteiligen.« Schulteams, die einen eigenen Roboter ins Rennen schicken wollen, können sich per E-Mail unter buero.me@carl-severing-berufskolleg.de (Stichwort RoboRace) an Stefan Sayk wenden. Die Teilnahmebedingungen und weitere Informationen gibt es auch im Internet unter
www.carl-severing-berufskolleg.de/me

Artikel vom 13.05.2006