13.05.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Leserbrief


»Jugend braucht
Zukunft«
Zum »Massenbesäufnis« jugendlicher Mai-Ausflügler (WV vom 3. Mai) schreibt Hubert Kniesburges in einem Leserbrief:
»Natürlich sind die Ereignisse vom 1. Mai am »Freien Stuhl« alles andere als zu billigen. Sich im nachhinein schockiert zu zeigen (Landrat Müller) oder die »Eltern in die Pflicht nehmen zu wollen«, zeugt von einer gehörigen Portion Scheinheiligkeit.
Den offiziellen Stellen in Delbrück und im Kreis war bekannt, dass derartige Auswüchse zu erwarten waren. Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst haben reagiert. Wo war das Jugendamt des Kreises als zuständige Behörde? Warum wurde nicht rechtzeitig im Vorfeld an Schulen, in Vereinen und an anderen Treffpunkten von Jugendlichen präventiv gehandelt?
In dem neuesten Drogen- und Suchtbericht der Bundesregierung ist die Rede von alarmierenden Entwicklungen unter Jugendlichen. Auch hier müssen intensive Bemühungen einsetzen, um die Ursachen zu beseitigen. In erster Linie gilt es, der jungen Generation wieder Lebens- und Entwicklungsperspektiven zu eröffnen. Dazu gehört vordringlich, die Schaffung von Ausbildungs- und Arbeitsplätzen.
In den vergangenen Monaten hat die Volksinitiative »Jugend braucht Vertrauen« eine Viertel Millionen Unterschriften für die Beibehaltung der zugesagten Fördergelder des Kinder- und Jugendfördergesetzes NRW gesammelt und der Landtagspräsidentin in Düsseldorf gegeben. Die CDU-geführte Landesregierung hält trotzdem unbeirrt an der beabsichtigten Kürzung von ursprünglich 96 Millionen Euro auf jetzt 76 Millionen Euro fest. Fördergelder, die den Vereinen, Kirchen und Initiativen fehlen werden, um eben die notwendige präventive Arbeit machen zu können. Diese von der CDU zu verantwortende Politik schafft alles andere als Zukunftsperspektiven für die Jugendlichen.
HUBERT KNIESBURGES
Kleine Straße 8
33129 Delbrück

Artikel vom 13.05.2006