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Versmold vor dem Aus

Handball: Spvg. verliert Relegations-Hinspiel 23:29

Aus Kattenvenne berichtet Sören Voss (Text und Foto)
Versmold (WB). Die Spvg. Versmold muss weiter um die Zugehörigkeit in der Handball-Landesliga bangen. Die 23:29 (10:18)-Niederlage im Relegations-Hinspiel beim TV Kattenvenne macht den Klassenerhalt schwierig, aber nicht unmöglich.

»Wir haben heute den Kampf nicht angenommen. Außerdem sind wir vor lauter Übermotiviertheit teilweise verkrampft. Hoffentlich reichen die 60 Minuten im Rückspiel, um das Ding wieder gerade zu biegen«, urteilte Spvg.-Trainer Detlef Hein.
Nach zuletzt zwei Siegen, hatten sich die Versmolder gegen den Zwölften der Parallel-Staffel deutlich mehr ausgerechnet. Doch schon mit dem Anpfiff schien der Lärmpegel das aufgebaute Selbstvertrauen der Gäste weggeblasen zu haben. Die 300 Fans (darunter rund 40 Spvg.-Anhänger) machten Stimmung für 500 und ließen das Versmolder Handball-Herz schnell in die Hose rutschen.
Den Gästen gelang in der Anfangsphase fast nichts. Schrittfehler, Fehlpässe im Aufbauspiel, überhastete Abschlüsse - alles was im Handball-Lexikon unter der Rubrik »Streng verboten!« auftaucht, wurde von der Spvg. ausgiebig praktiziert. Einziger Lichtblick war Marc Uthmann, doch auch seine Kreise wurden nach gutem Anfang durch eine Manndeckung empfindlich gestört.
Als sich zum 4:10-Fehlstart (8.) und dem Ausfall von Abwehr-Chef Uwe Harting (Zerrung/14.) auch noch strittige Schiedsrichter-Endscheidungen gesellten, war es um das Nervenkostüm der Fleischerstädter endgültig geschehen. Es passte ins Bild, dass Kattenvenne aus 12 Metern mit der Halbzeit-Sirene auf 18:10 davonzog. Die Gastgeber wussten spielerisch ebenfalls nicht zu überzeugen, fanden mit ihrem von Einzelaktionen geprägten Spiel aber überraschend oft den Torabschluss.
Hoffnung für das Rückspiel am kommenden Samstag machte den Gästen die zweite Halbzeit. Angetrieben von einem auftauenden André Ketzler steigerte sich der Angriff, zudem spielte die zuvor hölzerne Versmolder Deckung variabler und ließ in den zweiten 30 Minuten nur noch elf Gegentore zu. Kleiner als sechs Tore (14:20/41. und 23:29-Endstand) wollte der Spvg.-Rückstand aber nicht mehr werden. Einen Anteil daran hatten auch die Schiedsrichter, die nicht nur bei der Roten Karte gegen Weilguni (Schubser/47.) mit zweierlei Maß ahndeten.
Spvg. Versmold: Mense, Schubert (17.-23.); Uthmann (6/1), Ketzler (2), Meyrahn (3), Medjedovic (2), Samu (3), Weilguni (1), Spilker (2), Nowack, Harting, Wulff (1), Curic (n.e.), Westmeier (n.e.).

Artikel vom 15.05.2006