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»Vitavis« schließt
nach fünf Monaten

Staatsbad sucht Nachfolger für TCM-Institut


Von Bärbel Hillebrenner
Bad Oeynhausen (WB). Das Zentrum für Komplementärmedizin im Badehaus I, »Vitavis«, wird nach nur fünf Monaten wieder geschlossen. Der Orthopäde Dr. Ferdinand Giesen und das Staatsbad werden den Pachtvertrag bereits zum 31. Mai auflösen.
»Wir beenden den Vertrag auf Wunsch von Dr. Giesen«, sagte der Leiter des Eigenbetriebs Staatsbad, Dirk Henschel, gestern auf Anfrage des WESTFALEN-BLATTES. Über die Gründe wollte er sich nicht äußern, das sei Vertragsangelegenheit. Dr. Giesen selbst war gestern für eine Stellungnahme nicht erreichbar.
Erst im Spätsommer vergangenen Jahres war der Ostflügel im Badehaus umgerüstet worden, um dort auf 700 Quadratmetern unter einem Dach das Institut für traditionelle chinesische Medizin (TCM) mit der osteopathischen und ayurvedischen Medizin zu vereinen. Die drei Mitarbeiterinnen des Staatsbades sowie der Experte für chinesische Medizin, Dr. Ru Cun Zhang, waren von Dr. Giesen übernommen worden. Sie werden nun erneut ihre Arbeit unter Staatsbad-Leitung fortführen und die bisherigen Anwendungen des TCM auch zunächst weiter anbieten, sagte Henschel.
Diese Lösung soll nach der Schließung des »Vitavis« jedoch nur eine vorübergehende sein, weil Dr. Zhang nächstes Jahr in den Ruhestand geht. »Das TCM wird nicht selbst vom Staatsbad betrieben. Wir werden bereits jetzt beginnen, eine neue Konzeption zu entwickeln und einen Nachfolger für das Heilzentrum suchen«, sagte der Werkleiter. Das sei nicht leicht, aber für das Staatsbad die einzige finanzierbare Alternative. Die Schließung des »Vitavis« habe keine finanziellen Nachteile.
Der Orthopäde Dr. Ferdinand Giesen wollte im Badehaus Schulmedizin und Heilverfahren verbinden, Ayurveda und Osteopathie anbieten. Ein zusätzliches Standbein sollte die studienbegleitende Ausbildung von angehenden Medizinern werden. Die orthopädische Praxis von Dr. Giesen, die er seit 1991 an der Herforder Straße betreibt, blieb sowohl vom »Vitavis« als auch von dessen Schließung unberührt.

Artikel vom 12.05.2006