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Aus Briefen an die Redaktion

Umweltzentrum
Senne verbal auf
falschem Weg
Zur Eröffnung des Umweltbildungszentrums Senne der Gemeinschaft für Naturschutz Senne und Ostwestfalen-Lippe (GNS) in Augustdorf (Bericht vom 24. April - »GNS und Gemeinde gehen Symbiose ein«) hat GNS-Gründungsmitglied Gerhard Brechmann, ehemaliger Ratsherr der SPD im Rat der Stadt, ein Grußwort zum 30-jährigen Bestehen der GNS gehalten. Augustdorfs Bürgermeister Dr. Andreas Wulf hatte die zu Pfingsten stattfindenden Römertage OWL als Vehikel bezeichnet, das Umweltbildungszentrum Senne bekannt zu machen. Zu diesem Bericht erreichte das WESTFALEN-BLATT folgender Brief:

Das Umweltbildungszentrum ist mit den Symbolen der römischen Krieger und verbal auf dem falschen Fuß. Ein Vehikel ist im allgemeinen Sprachgebrauch wenig umweltfreundlich. Genauso wenig feiert man am Fuße des Teutoburger Waldes und des Hermannsdenkmales die Römer, sondern den Sieg der Germanen über die Römer. Besorgnis erregend ist es, dass führende Kommunalvertreter glauben, Bürger lächerlich machen zu können, weil diese um die Nutzung ihres Eigentums in angemessener und zeitgemäßer Form fürchten. Die Senne haben die Senner gepflegt und erhalten, bevor die GNS gegründet wurde. Der Umweltschutz wird von allen aufgeschlossenen und sich der Natur verbunden fühlenden Menschen getragen. Nicht die EU-Richtlinie ist der Stein des Anstoßes, sondern ihr Missbrauch. Die Landwirte in der Senne und an den Sennebächen werden in Bedrängnis gebracht durch falsche Stammdaten von Flora und Fauna, die ihren Weg nach Brüssel fanden. Rechtliche Fehleinschätzungen von leitenden Bezirksregierungsbeamten über die Folgen solcher Falschmeldungen taten ein Übriges, so dass jetzt die Zeit reif ist, Umweltschutz mit Augenmaß ehrlich und getragen vom Sachverstand den Weg zu bahnen.
Franz-Josef BalkeVerl

Artikel vom 12.05.2006