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Sanierungkosten
genauer kontrollieren


Die Kosten für die Sanierung des Widukind-Museums betragen 60 000 Euro mehr als geplant (wir berichteten). Die Gesamtkosten betragen nun 1,23 Millionen Euro. Verärgert nimmt ein Leser Stellung.

Zum wievielten Mal ist eigentlich über Mehrkosten bei der Museumssanierung in der Zeitung zu lesen? Ist das Taktik, dass immer wieder scheibchenweise - in diesem Fall euroweise - Mehrkosten aufgetischt werden? Was macht eigentlich der verantwortliche Architekt? Meine Antwort: Der reibt sich die Hände, weil er an den Mehrkosten verdient! Gleiches gilt vermutlich für die Fachingenieure. Fast jeden Tag steht in der Presse, wie schlecht es unserer Haushaltssituation geht. Es wird überall gekürzt, insbesondere bei Jugendlichen.
Es kann doch nicht wahr sein, dass hier in das Museum immer weiter investiert wird und alle zucken nur noch mit den Schultern oder haben ein Grummeln im Bauch oder oder. Es kann doch nicht wahr sein, dass eine Leistungsposition total vergessen wird. Insgesamt ist hier der Architekt mit »seinen« Fachingenieuren in der Pflicht und als Steuerzahler erwarte ich die Übernahme dieser Mehrkosten durch die beteiligten Architekten bzw. Ingenieure. In der freien Wirtschaft wären die Verantwortlichen längst von ihren Aufgaben entbunden worden und sie hätten ihre Versicherung informieren müssen. Auch die Tatsache von 13 000 Euro für Mehrkosten wegen einer längeren Heizperiode ist ein Witz. Ein öffentliches Gebäude unterliegt keiner Investitions- geschweige denn Rentabilitätsrechnung. Das heißt, dass die Fertigstellung relativ egal ist, da sowieso keine kostendeckenden Einnahmen vorhanden sind im Unterschied zum Geschosswohnungsbau, wo die G + V-Rechung die Bauzeit mehr oder weniger vorgibt. Um meine Bauchschmerzen zu vermindern, erwarte ich von den Architekten  und Ingenieuren, ihre Unfähigkeit zuzugeben und insbesondere die vorhandenen Verträge gegen Erstattung der bis dahin gezahlten »Honorare« von sich aus aufzukündigen.

KLAUS ROGALSKI
32130 Enger

Artikel vom 12.05.2006