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Paderborner Gastwirt (54) handelte mit Kokain

Zwei Jahre und zehn Monate Freiheitsstrafe


Paderborn (hh). Der Paderborner Hauptbahnhof war Endstation. Mit 146 Gramm Kokain im Gepäck war die junge Frau aus Holland angereist. Als sie in das Auto ihres Kunden stieg, klickten bei beiden die Handschellen.
Im November vergangenen Jahres waren die Drogenkurierin und ein Paderborner Gastwirt der Polizei ins Netz gegangen. Während die 23-jährige Ahama S. - »trotz erheblicher Bedenken«, so Richter Günter Köhne - mit zwei Jahren auf Bewährung davonkam, muss Alfio R. (54) für zwei Jahre und zehn Monate hinter Gitter.
Die junge Frau hatte zunächst behauptet, ein Unbekannter habe ihr das Rauschgift mit einem Straßenverkaufswert von rund 15 000 Euro in die Handtasche geschmuggelt, während sie schlief. Im Prozess legte sie allerdings ein umfassendes Geständnis ab und nannte auch die Namen ihrer Hintermänner. Das bewahrte sie nach sechs Monaten Untersuchungshaft vor weiterer Gefängnisstrafe.
Der Gastwirt hatte die Drogen angeblich nur im Auftrag eines Dritten entgegengenommen. Doch er war schon längere Zeit im Visier der Fahnder. »Sie waren beide Rädchen in einem größeren Uhrwerk«, stellte der Richter fest. »Das sind keine Peanuts.«
Zum Glück gelangten Drogen in dieser Menge nicht alle Tage nach Paderborn, meinte Staatsanwalt Franz Börger.

Artikel vom 13.05.2006