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Ann-Christin streitet in Berlin um die Wette

Jugend debattiert: 18-Jährige bei der Endausscheidung

Von Kerstin Sewöster
Enger (EA). Atompolitik, Sterbehilfe, Pflichtbesuche von Holocaust-Gedenkstätten für Schüler - die Themen, über die beim Wettbewerb »Jugend debattiert« gesprochen wird, haben es in sich. Ann-Christin Nickel aus Enger kennt jedoch keine Berührungsängste. Die 18-Jährige hat sich für den Bundeswettbewerb in Berlin qualifiziert.

Beim Landesentscheid in Köln am 5. Mai erreichte die Schülerin des Widukind-Gymnasiums den zweiten Platz und sicherte sich die Teilnahme bei der Endausscheidung. In der nächsten Woche geht es zu einem fünftägigen Seminar nach Würzburg. Dann muss sich die Gymnasiastin am 11. Juni in Berlin behaupten. Lampenfieber? »Ja und Nein«, meint Ann-Christin. In die ersten Wettbewerbe sei sie viel entspannter gegangen. Das Thema in Berlin erfährt sie erst vor Ort. Bislang konnte sie sich immer mehrere Tage vorher auf das Streitgespräch vorbereiten.
Bewertet werden Sachkenntnis, Ausdrucksvermögen, Gesprächsfähigkeit und Überzeugungskraft. Profitiert hat Ann-Christin nach eigener Einschätzung von ihrer Zeit in den USA, wo sie sechs Monate im Schulaustausch verbrachte. Dort, aber auch zum Beispiel in Großbritannien, gehören freies Sprechen und Rhetorik zum Unterricht.
Das WGE beteiligt sich zum zweiten Mal am Wettbewerb »Jugend debattiert«, der von der Hertie-Stiftung und der Mercator-Stiftung ins Leben gerufen wurde. Schulleiterin Brigitte Binke-Orth kündigte an, dass im nächsten Schuljahr eine AG eingerichtet wird. Bislang sind Rhetorik und freies Sprechen in den Deutsch- und Philosphieunterricht eingebettet. Ann-Christin Nickel sieht zwar mit gespannter Erwartung dem Wettbewerb entgegen, für ihre Zukunft hat sie jedoch ganz andere Pläne. Sie möchte Sonderschulpädagogik studieren.

Artikel vom 12.05.2006