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Selbst zupacken statt nach
»dem Staat zu schreien«

Verdienstmedaille an Friedrich Lübbert aus Nettelstedt

Lübbecke/Minden (ber). Nicht immer einfach, aber geradlinig und zuverlässig - so fühlt sich Friedrich Lübbert aus Nettelstedt gut charakterisiert, der für seine langjährige Tätigkeit als Kreistagsabgeordneter und sein Engagement in vielen Vereinen und für zahlreiche gute Anliegen in seinem Heimatort Nettelstedt jetzt im Kreishaus in Minden ausgezeichnet wurde.

Aus den Händen von Landrat Wilhelm Krömer erhielt Lübbert die vom Bundespräsidenten verliehene Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland im Kreis seiner Familie und vielen Freunden und Weggefährten, die zu den weiteren Gratulanten zählten.
Krömer hielt auch die Laudatio auf Lübbert (und auf Günter Lusmöller aus Lashorst, der das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland erhielt, vgl. weiteren Bericht auf der Seite Pr. Oldendorf) und lobte beide Männer als Vorbilder, die wie für die Auszeichnung gefordert über Jahrzehnte ihre Kraft, ihr Wissen und ihre Freizeit anderen Menschen und dem Staat uneigennützig zur Verfügung stellten.
Friedrich Lübbert, Jahrgang 1940, trat bereits 1964 in den SPD-Ortsverein Nettelstedt ein. Seit 1984 gehört er dem Kreistag an, wobei im Mittelpunkt seiner politischen Arbeit stets die Krankenhausplanung stand. Als 1985 gleich nach Bezug des Krankenhauses Lübbecke Baumängel sichtbar wurden, konnte er seine beruflichen Erfahrungen als Beton- und Stahlbetonmeister einbringen. Er war Vorsitzender der Zweckverbandsversammlung der heimischen Krankenhäuser und gehört dem Lenkungsausschuss und der Baukommission des neuen Klinikums an.
Außerdem wirkte er in vielen weiteren Ausschüssen und Gremien, vom Schulausschuss bis zum Polizeibeirat, vom Personalausschuss bis zum Verwaltungsrat der Sparkasse. Als Mitglied der SPD-Kreistagsfraktion engagierte er sich für arbeitslose Jugendliche in Berlin und unterstützte den Verein Hilfe für Estland. Als Patientenfürsprecher wirkt er seit Jahrzehnten im Lübbecker Krankenhaus und setzt sich in seinem Heimatdorf Nettelstedt in der Dorfgemeinschaft, vielen Vereinen und für die evangelische Kirchengemeinde ein, wie auch Lübbeckes stellvertretender Bürgermeister Rolf-Wilhelm Tiemeyer lobte. »Sie werden als Mensch skizziert, der couragiert und mit dem Maß des Möglichen versucht, vor allem die politische Zukunft Nettelstedts verantwortlich zu gestalten«, endete Krömer.
Friedrich Lübbert selbst freute sich, dass gestern auch seine Frau Erika dabei sein konnte, die erkrankt war, und dankte ihr und seiner Familie. Er rief dazu auf, sich mehr ehrenamtlich zu engagieren, statt »nach dem Staat zu schreien«. »Nicht nur kritisieren, sondern selbst zupacken, um zu erhalten, was Eltern und Großeltern schufen«, so Lübbert.

Artikel vom 12.05.2006