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Menschen
in Verl
Sauci Acar
Friseurlehrling

Wenn Sauci Acar zu Schere und Kamm greift, ist er in seinem Element. Der 21-jährige Verler will Friseur werden und hat bereits nach knapp zwei Lehrjahren im Salon von Günther Schlangenotto ein klares Ziel vor Augen: »Ich möchte einmal zu den Besten meines Fachs gehören«, sagt er selbstbewusst.
Eine Kostprobe von seinem Talent hat er bei der Deutschen Meisterschaft für Nachwuchsfriseure in Frankfurt gegeben: Sauci Acar kam mit dem ausgefallenen Schnitt »Deutschlandfahne« auf Platz zwei und fuhr stolz mit der Silbermedaille nach Hause. Mit dem Auto seines Chefs, denn Günther Schlangenotto unterstützt das Nachwuchstalent nach Kräften. »Ohne meinen Chef hätte ich das nicht geschafft«, sagt der 21-Jährige dankbar.
Aber ohne eigenen Fleiß auch nicht, denn für den Vergleich mit den Besten des deutschen Friseurnachwuchses hat Sauci Acar hart trainiert. Und dabei soll es bleiben, denn der junge Verler hat Blut geleckt: »Ich werde so oft es geht bei Wettbewerben mitmachen. Und irgendwann werde ich auch bei der Weltmeisterschaft starten.«
Eigentlich wollte Sauci Acar nach der Hauptschule unbedingt Koch werden. Dann brachte ihn sein Bruder, der in Gütersloh ebenfalls als Friseur arbeitet, auf eine neue Idee. »Und die war für mich genau richtig«, freut er sich und versichert: »Ich will nichts anderes mehr machen.«
Aber für seinen weiteren Werdegang hat er noch einige Träume. »Ich möchte gerne mal im Ausland arbeiten, die Welt sehen - so für ein oder zwei Jahre.« Australien interessiert ihn, besonders spannend fände er eine Stelle als Friseur auf einem Urlaubsschiff. »Auf diese Art Erfahrungen zu sammeln, würde mir viel Spaß machen«, sagt er. Auch eine Chance als Schaufriseur auf Messen würde er sich nicht entgehen lassen. Aber die Rückkehr in einen klaren Berufsweg ist für ihn selbstverständlich: »Mit 30 möchte ich Meister sein und einen eigenen Salon haben.«
Auch wenn er im Traum schon ein Weltenbummler ist und auch mit seinen Freunden gerne und viel unterwegs ist, schätzt er die heimischen vier Wände doch ganz besonders. »Am liebsten bin ich zu Hause, mache es mir gemütlich und schaue mir Filme an.« Manfred Köhler

Artikel vom 12.05.2006