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Sauberes Vergnügen im See

»Zum Baden sehr gut geeignet«: Regelmäßige Kontrollen sichern Qualität

Von Jürgen Gebhard (Text)
und Oliver Schwabe (Foto)
Vlotho-Uffeln (VZ). Das Wasser im Borlefzer See ist spitze: »Zum Baden sehr gut geeignet« heißt es im gerade vorgelegten gemeinsamen Gewässergütebericht von Landesregierung und Europäischer Union. »Es gibt doch nichts Schöneres, als in einem sauberen Natursee zu schwimmen«, sagt Hartmut Freyberg.

Der Mann muss es wissen. Schließlich kennt er die meisten Badegewässer in der Region - auch das auf dem Familienfreizeitplatz in Vlotho-Uffeln. Alle zwei Wochen kommt er zum Borlefzer See, Zeit zum Schwimmen hat er aber nicht. Als chemisch-technischer Angestellter der Bielefelder HBICON-GmbH (Institut für Hygiene, Bakteriologie, Analytik und Umweltmedizin) nimmt er Wasserproben. »Die Ergebnisse gehen an das Gesundheitsamt und sind die Grundlage für den Gewässergütebericht«, erklärt Hartmut Freyberg. Insgesamt zehn Mal zwischen Ende April und Anfang Oktober meldet er sich bei Inhaberin Christiane Zingler-Vauth und fährt mit dem Boot auf den See. Im Labor analysieren seine Kollegen später unter anderem den pH-Wert und den Sauerstoffgehalt. Sie suchen nach Schadstoffen, nach Bakterien und nach Salmonellen. »Ganz wichtig ist auch die Sichttiefe«, die, wie der Experte erklärt, aus Sicherheitsgründen mindestens einen Meter betragen sollte.
Die Wasserqualität ist von vielen Faktoren abhängig. In einem extrem heißen Sommer mit sehr vielen Badegästen leidet mitunter auch der See, weiß Christiane Zingler-Vauth. Deshalb habe man in Borlefzen nach dem Jahrhundertsommer 2003 auch nur die zweitbeste Bewertung erhalten (»zum Baden geeignet, geringe oder gelegentlich geringe Belastungen«). »Und manchmal verfälschen sogar Ausscheidungen der Wasservögel die Ergebnisse«, ergänzt der Fachmann vom Hygiene-Institut.
Der Borlefzer See ist bei einer Gesamtfläche von 90 000 Quadratmetern etwa 600 Meter lang, im Schnitt 150 Meter breit und bis zu sieben Meter tief. Der See hat keine direkte Verbindung zur Weser und wird von eigenen Quellen und vom Grundwasser gespeist. Für die Sicherheit an dieser öffentlichen Badestelle sorgen in der Saison DLRG und DRK.
Das Wasser im Borlefzer See ist spitze, es hat derzeit nur einen kleinen Fehler: mit 15 oder 16 Grad ist es noch recht frisch. »Aber spätestens im Sommer haben wir hier 22 Grad«, verspricht Christiane Zingler-Vauth.
Einige Stammgäste suchen ab dem frühen Frühjahr die Abkühlung im Natursee. Dazu zählte ein ehemaliger Kinderarzt, der noch vor einem Jahr selbst bei Wind und Wetter regelmäßig zum Schwimmen nach Borlefzen kam.
Die NRW-Gewässerkarte ist im Internet veröffentlicht:
www.munlv.nrw.de

Artikel vom 12.05.2006