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»Konzept in sich schlüssig«

Verkehrsplaner referiert über Kolbus-Erschließung


Rahden (ni). Einstimmig war die Empfehlung der Mitglieder des Rahdener Bauausschusses, die vorgelegte Verkehrserschließung für das Kolbus-Gelände zu billigen. Manfred Ramm von der »Ingenieurplanung Wallenhorst« hatte die Möglichkeiten der Zuwegung zum Gelände der Firma untersucht und legte seine Ergebnisse dar.
Danach sei keine grundsätzliche Änderung der Verkehrsführung und auch kein kostenintensiver Ausbau der betroffenen Straßen »Auf der Heide« und »Im Fang« erforderlich. »Das Konzept der Firma ist in sich schlüssig«, wertete Ramm den geplanten Einbahn-Verkehr auf dem Firmengelände. Alle anderen Lösungen - also auch die Vorschläge der Anlieger - hätten zwei Nachteile: Flächenverbrauch und erhöhte Kosten. »Die präsentierten Alternativvorschläge sind so nicht umsetzbar«, lautete das Urteil des Verkehrsplaners. Sie würden zudem künftige Entwicklungsmöglichkeiten von Kolbus einschränken.
Der Planer hatte eine Verkehrszählung und Geschwindigkeitsmessung an vier Punkten für seine Untersuchungen zugrunde gelegt, um die Fragestellungen »Was ist technisch notwendig?« und »Welche Interessen der Anlieger sind zu berücksichtigen?« zu beantworten. Die Anlieger befürchten zum einen erhöhtes Verkehrsaufkommen zum anderen zu hohe Geschwindigkeit der Fahrzeuge.
Die gemessene und die zu erwartende Verkehrsbelastung liege mit 400 bis 600 Fahrzeugen pro Tag selbst für ein Wohngebiet nicht zu hoch. »Selbst für reine Wohngebiete kalkuliert man mit 1 000 bis 3 000 Fahrzeugen täglich«, so der Planer. Vor dem Hintergrund, dass sich die Mitarbeiterzahl von Kolbus bis zum Jahr 2010 auf etwa 1 300 erhöhen werde, rechne er lediglich mit einer Steigerung des Pkw-Aufkommens von 10 bis 15 Prozent, also mit etwa 50 bis 100 Autos mehr.
»Nur knapp 30 Prozent der Lieferfahrzeuge, die Kolbus erreichen sind tatsächlich echte Lkw über 7,5 Tonnen«, erklärte der Planer. Seine Kalkulation gehe von künftig 65 Lastwagen aus, die Kolbus über die neu geplante Einfahrt an der Straße »Im Fang« erreichen werden. Diese würden zum Hauptteil das Gelände an der Ausfahrt gegenüber dem Mitarbeiterparkplatz verlassen.
Er gebe folgende Empfehlungen: Auf der Straße »Auf der Heide« im nicht auf 5,50 Meter ausgebauten Bereich solle durch tragfähige Schotter-Banketten ein Lkw-Begegnungsverkehr möglich werden. Gleiches gelte für »Im Fang«. Dort schlage er stellenweise eine Ver-breiterung der Fahrbahn um einen Meter und eine Reduzierung der Geschwindigkeit auf Tempo 30 vor. An beiden Ausfahrten des Kolbus-Geländes sollten die Fahrzeuge durch Verkehrszeichen in Richtung Osnabrücker Straße abgeleitet werden.

Artikel vom 12.05.2006