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Wohl der
Gemeinde
geschworen

Goldbecker zur Ampel


Von Annemarie Bluhm-Weinhold
Steinhagen (WB). Ziviler Ungehorsam in der »Ampel-Frage«: CDU-Mann Gerhard Goldbecker will ihn mit den - im Vorfeld ja ebenfalls bereitwilligen Ratskollegen - mit einem Beschluss in der Ratssitzung am kommenden Mittwoch notfalls in die Tat umsetzen. Inzwischen liegt ihm auch schriftlich das Angebot einer Bielefelder Firma vor, die, wie berichtet, für 770 Euro (plus 32 Euro Tagesmiete und eventuelle Wartungskosten) eine Baustellenampel an der Bielefelder Straße aufstellen würde. »Das wäre zwar illegal, aber ein notwendiges Signal, um unsere Forderung nach einer Ampel zu unterstreichen«, sagt Goldbecker. Er habe einen Eid geschworen, sich für das Wohl der Gemeinde und ihrer Bürger einzusetzen, sagte er. Zur Finanzierung der Baustellenampel könnte er sich auch vorstellen, dass die Ratsmitglieder ihre Aufwandsentschädigungen verwenden.
Was für ihn nicht in Frage kommt, wäre die Verlegung der Fußgängerampel an der Voßheide zur Querung. »Die Ampel ist dort dringend nötig, man dürfte sie nicht wegnehmen«, so Goldbecker. Fleischermeister Hubert Kietsch sieht das ebenso und verweist auf die zahlreichen Kinder, die dort täglich auf dem Weg zur Bushaltestelle am Rosenplatz, zur Georg-Müller-Schule und zur AWO-Kita Rostocker Straße unterwegs sind.
Die Einzelhändler am Kirchplatz stehen inzwischen geschlossen hinter der Einrichtung einer Fußgängerampel am Überweg. Herbert Helmig hat von allen die Zusage, für diese zu spenden, falls die Gemeinde sie bezahlen müsste. Auch ihrerseits ein Signal: »Wir haben kein Verständnis, dass sich der Kreis so dagegen wehrt.«

Artikel vom 11.05.2006