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Hilfestellungen bei Demenz

Verein bezieht Büro - ehrenamtliche Kräfte gesucht

Kreis Minden-Lübbecke (WB). »Nun sind wir für unsere Mitglieder und alle Interessierten endlich unter eigener Telefonnummer erreichbar«, freut sich die Vorsitzende der Alzheimergesellschaft im Kreis Minden-Lübbecke, Harriet Heier. »Wir danken der Anna Luise Altendorf Stiftung, die uns Räumlichkeiten in der Goethestraße 42 in Minden kostenlos zur Verfügung stellt und die Grundausstattung des Büros finanziert hat.«

Ab kommenden Montag, 15. Mai, jeden Montag von 17 bis 19 Uhr geben betroffene Angehörige Anrufern am Kontakttelefon des Vereins Auskünfte oder verweisen auf Fachstellen, die weiterhelfen. »Ganz wichtig ist oft einfach nur zuzuhören«, berichtet Ursula Aschoff, die seit Jahren ihren an Alzheimer erkrankten Lebensgefährten betreut. In der übrigen Zeit kann auf dem Anrufbeantworter eine Nachricht hinterlassen werden, ein Rückruf erfolgt.
Der Verein, der im August 2005 von betroffenen Angehörigen, ehrenamtlich Engagierten und Fachleuten gegründet wurde und mittlerweile mehr als 70 Mitglieder zählt, hat bereits drei Arbeitsausschüsse einberufen. Einer von ihnen ist der Angehörigenrat, der im vergangenen Jahr eine Checkliste für Heimbesuche entwickelt und herausgegeben hat.
Sie bietet für Betroffene eine Hilfestellung, um die Qualität von Pflegeeinrichtungen besser beurteilen zu können. In diesem Jahr wird sich der Angehörigenrat besonders mit dem Thema Menschen mit Demenz im Krankenhaus beschäftigen. Im Arbeitsausschuss Medizin haben Vertreter aus Fachkliniken, der niedergelassenen Neurologen sowie Hausärzte einen Leitfaden für Hausärzte zur Diagnostik und Behandlung bei Demenz entwickelt.
Professor Udo Schneider, 2. Vorstandsvorsitzender des Vereins, betont: »Der Leitfaden, der den aktuellen Stand der Diagnostik und Therapie berücksichtigt, ist eine große Hilfe für Hausärzte, dieses komplexe Krankheitsbild in ihrem Praxisalltag zu bewältigen.«
Die Förderung ambulant betreuter Wohngemeinschaften für Menschen mit Demenz ist ein anderes wichtiges Thema, an dem der Verein arbeitet. Diese Form des Wohnens, die im Raum Minden-Lübbecke bislang fehlt, ist eine Alternative zur Pflege zuhause und zur Unterbringung in klassischen Pflegeheimen. Wer Informationsmaterial zum Verein erhalten möchte oder sich für eine ehrenamtliche Tätigkeit interessiert, kann sich telefonisch oder per E-Mail melden. Das Telefon der Alzheimergesellschaft ist besetzt: montags von 17 bis 19 Uhr: & 05 71 /9 74 29 67. E-Mail: post@leben-mit-demenz.info.
leben-mit-demenz.info

Artikel vom 10.05.2006