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Heute zählt nur ein Sieg

GWD: Klassenverbleib gegen Wilhelmshaven perfekt machen

Von Volker Krusche
Minden (WB). Das »Spiel der Wahrheit«: Handball-Bundesligist GWD Minden kann heute alle Sorgen abschütteln. Sollten die »Grün-Weißen« den Mitkonkurrenten im Tabellenkeller, den Wilhelmshavener HV, ab 20.00 Uhr in der Kampa-Halle auf Distanz halten und ihr Punktekonto um zwei weitere Zähler auf dann 21 aufstocken können, wäre der Klassenverbleib endgültig in trockene Tücher gebracht. In Minden wäre Erleichterung angesagt.

Das weiß auch Trainer Richard Ratka, das wissen auch seine Schützlinge. »Wenn wir diese zwei Punkte holen, dann haben wir es endlich geschafft. Anschließend stehen noch vier Spiele aus - und ich denke nicht, dass sämtliche Konkurrenten mehr als sechs Punkte dabei einfahren. Dann müssten wir schon alle Spiele mit zehn Toren Differenz verlieren und die Gegnerschaft jede Partie mit fünf Toren gewinnen, um uns noch unser gutes Torverhältnis zu verderben.« Gut möglich, dass sogar schon ein Punkt gegen den WHV, vielleicht sogar die jetzt schon eingefahrenen 19 Punkte reichen würden. Doch auf diese Zitterspiele will sich Ratka nicht einlassen. Das aber nicht nur, um letzte Zweifel zu beseitigen, sondern auch, um die Personalplanungen endlich intensiv vorantreiben zu können. »Hotti hat mir gesagt, dass er erst bei 21 Punkten damit anfängt.«
Ein Wiedersehen wird es heute in der Kampa-Halle mit einem alten Bekannten geben: Aleksandr Tutschkin, lange Zeit im GWD-Dress spielend und nach wie vor in Minden wohnend, hat Einigkeit mit den Verantwortlichen aus Wilhelmshaven erzielt und wird nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Linkshänder Jan-Henrik Behrends (Bruch des Mittelfußknochens) im Endspurt der Saison aushelfen. »Sascha« ist schon heute gegen seinen Ex-Klub spielberechtigt. »Da mache ich mir aber keinen Kopf drum, damit beschäftige ich mich nicht. Ich denke, dass Tutschkin wohl nur punktuell eingesetzt wird.« Ratka sieht den WHV nämlich auch ohne Behrends, wie gegen Kiel gezeigt, in der Lage, gute Leistungen abzurufen. »Es könnte für uns aber ein Vorteil sein, dass Wilhelmshaven gegen Kiel so gut mitgehalten hat, weil sie dadurch bis zur letzten Minute alles gegeben haben. Das kann Kraft gekostet haben.«
Den Gast sieht der GWD-Coach wahrlich nicht so schlecht, wie es der Tabellenplatz aussagen mag. »Eine routinierte, abgeklärte Mannschaft, bei der im Spiel alles geplant ist. Die bringt eine Menge Erfahrung mit. Sie kann durchaus klar verlieren, dann aber wieder Topteams ärgern« Doch das alles ist nebensächlich für Richard Ratka. Er konzentriert sich einzig auf die Leistung seiner Mannschaft. Und die muss gegenüber den beiden Partien gegen Lübbecke und Großwallstadt besser werden. »Da haben wir zuviele einfache Fehler gemacht. Wir müssen uns wieder neu finden, müssen unser eigenes Spiel aufziehen, vor allen Dingen aber geduldig sein - vielleicht wieder bis zum Ende. Den Spielern muss klar sein, dass wir dieses wichtige Spiel nicht in den ersten fünf Minuten gewinnen müssen. Nur gut, dass sie alle haargenau wissen, um was es hier geht.«
Personell ist alles an Bord, auch wenn Jan-Fiete Buschmann weiterhin mit seiner Schulterverletzung zu kämpfen hat. Ratka: »Er wird zwar nicht beginnen, steht aber zur Verfügung.«

Artikel vom 10.05.2006