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Politiker schlucken
Kostensteigerungen

Museumssanierung und Schulerweiterung teurer

Von Volker Zeiger (Text und Foto)
Enger (EA). Weil sie das Widukind-Museum ausnahmslos alle sanieren wollten, haben die Mitglieder des Finanzausschusses die zweite Preissteigerungsrunde innerhalb eines halbes Jahres akzeptiert. Die Stadt muss 60 000 Euro mehr ausgeben. Die Gesamtkosten steigen auf 1,23 Millionen Euro.

Mehr als ihr Bedauern vermochte die Stadtverwaltung nicht zu äußern: »Eine weniger erfreuliche Sache« umschrieb Bürgermeister Klaus Rieke die Erhöhung des Sanierungsbudgets. Wie am vergangenen Freitag berichtet, wurde die »Haustechnik« um 7700 Euro teurer, die Bautrocknung kostet 13 000 Euro mehr, eine Zusatzinstallation im Multifunktionsraum treibt die Kosten um 7000 Euro in die Höhe, »vergessene« Installationen für Medientechnik kosten allein 29 000 Euro. »Die Versäumnisse in Form des Übersehens müssen wir auf unsere Schultern nehmen«, sagte Rieke weiter. Helfen könnten zusätzliche Mittel, die vom Land kämen und Sponsorengelder würden die Kosten nicht so sehr hoch treiben.
Bedauerlich sei der »Nachschlag« allemal, waren sich die Mitglieder des Haupt- und Finanzausschusses einig. »Bleibt zu hoffen, dass wir vor weiteren Forderungen bewahrt bleiben«, sagte Hans-Ulrich Tuxhorn (SPD). Berthold Dessin (FDP) kritisierte eine 30-prozentige Kostensteigerung seit Beginn der Umbauphase. »Wir müssen hilflos dabei zusehen«, sagte er. Karsten Glied, CDU, warnte: »Unsere Geduld neigt sich nun dem Ende zu«.
Teurer als erwartet war übrigens die Submission der Arbeiten, die an der Grundschule Enger-Mitte erledigt werden müssen. Die Schule soll auf Erfordernisse der offenen Ganztagsgrundschule umgerüstet werden. Die Kostenschätzung der Stadt wurde um 76 000 Euro übertroffen. Erd-, Maurer, Stahlbeton- sowie Dachdecker- und Klempnerarbeiten werden teurer. Weil umgehend umgebaut werden soll, wurde das erforderliche Geld per Dringlichkeitsbeschluss schon vor knapp vier Wochen bewilligt.

Artikel vom 10.05.2006