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Landwirte rühren die Werbetrommel

Tag des offenen Hofes mit buntem Programm

Von Hartmut Horstmann
Herford (HK). In eine landwirtschaftliche Flaniermeile verwandelt sich am 21. Mai ein Teilbereich der Hillewalser Straße. Denn zwei dort gelegene Bauernhöfe beteiligen sich am Tag des offenen Hofes. Zu diesem Zweck wird die 250 Meter lange Strecke zwischen den beiden Anwesen am Tag der Veranstaltung gesperrt.

Vor 15 Jahren fand die Premiere des offenen Hofes statt, und erstmals geht der Landwirtschaftliche Kreisverband mit dem Programm »Landwirtschaft zum Anfassen« in die Kreisstadt Herford. Auf Grund der Erfahrungen der vergangenen Jahre rechnen die Verantwortlichen mit einer Besucherzahl von 5000. Gelinge es, auch die Menschen in anderen Städten des Kreises zu begeistern, könne diese Zahl sogar noch gesteigert werden, meint Wilhelm Brüggemeier, Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Herford.
Bei den Höfen von Albrecht Dallmann (Hillewalser Straße 86) und Jobst-Hartwig Detring (Hillewalser Straße 99) handelt es sich um Ackerbau-Betriebe - was den von langer Hand vorbereiteten Tag krisenunanfällig macht. Wegen Seuchengefahr muss in manchen Kreisen auf die Veranstaltung verzichtet werden.
Dass es viel Arbeit ist, hat auch Jobst-Hermann Detring erfahren. Doch der 43-Jährige Vater von drei Söhnen hat die Wichtigkeit von Öffentlichkeitsarbeit erkannt: »Wir müssen in einen Dialog mit dem Verbraucher treten und zeigen, auf welch hohem Niveau bei uns Lebensmittel produziert werden.« Derartige Informationen seien wichtig, so Detring, der jedoch hinzufügt: »An erster Stelle steht beim Tag des offenen Hofes der Spaß.«
Aus versicherungstechnischen Gründen haben die Veranstalter auf motorisierte Traktorfahrten verzichtet. »Immerhin gibt es Trampeltreckerfahren für die Kinder«, lacht Rita Rehring, Pressesprecherin des Kreisverbandes Herford.
Mit einem Gottesdienst um 10 Uhr auf dem Hof Dallmann beginnt der bunte Tag in Herford-Elverdissen. Landwirtschaftlich Interessierte erfahren anschließend Wissenswertes über Ackerfrüchte, Getreide, Raps und Kartoffeln. Und sie lernen die Technik kennen, die heute in der Landwirtschaft zum Standard gehören. Da ist der 160 PS-Traktor oder der Computer, der den Einsatz der Düngemittel berechnet.
Volkstanz, Alttraktorenschau, Aktionsstände von Direktvermarktern, leckeres Essen und Trinken: Dies sind nur einige der Programmpunkte. Für die Kinder locken Zirkus, Ponyreiten, Strohburg oder Torwandschießen. Spielt das Wetter mit, könnte sich die Angelegenheit zu einem kleinen Volksfest entwickeln - und zu einer Werbung für die hiesige Landwirtschaft.

Artikel vom 10.05.2006