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Name:Zöpnek
Vorname:Meike
Geburtsdatum:13. Juni 1983
Geburtsort:Hagen
Familienstand:ledig
Größe:1,68 m
Gewicht:68 kg
Stationen: MSC Mambas
TV 1875 Paderborn
Erfolge:



Position:
Beruf:
Spielerin des Jahres 2005 (1. Bundesliga);
Käpitän der Nationalmannschaft
Sturm
Studentin (Diplom-Sportwissenschaft und Grundschullehramt)
Hobbys:Schwimmen,
Wasserski
Stärken:zielstrebig
Schwächen:Dass ich meine Stärken nicht zeige
Lieblingsgetränk:Apfelschorle
Lieblingsessen:Pasta
Lieblingsmusik:
Lieblingsurlaubsort:
Toten Hosen
Griechenland
Meike Zöpnek will mit der Inlinehockey-Nationalmannschaft noch eine Medaille holen. Im Moment formt sie ein Jugendteam beim TV 1875.Foto: Mario Berger





InlinehockeyIm Alter von zwölf Jahren habe ich den Nachbarjungs immer beim Hockeyspielen zugeschaut. Das wollte ich dann unbedingt auch machen. Irgendwann hat mir ein Junge einen kaputten Schläger in die Hand gedrückt und los ging's. Das Spiel hat mir soviel Spaß gemacht, dass ich einfach mal zum Herren-Training der Mendener Mambas gegangen bin. Dort bin ich zunächst ziemlich hilflos auf dem Spielfeld umhergelaufen. Nach einiger Zeit haben die Spielerfrauen ein Damenteam formiert - meine heutige Mannschaft.

Mendener MambasDas Spielerfrauen-Hockeyteam wurde 1997 für die Bundesliga gemeldet. Heute stehen wir auf dem ersten Tabellenplatz und im vergangenen Jahr wurden wir Vizemeister. Der ISHD (Dachverband Inline Skater Hockey Deutschland) hat mich zudem zur Spielerin des Jahres gekürt, eine große Auszeichnung über die ich mich sehr gefreut habe. Wir trainieren zweimal die Woche, bedingt durch mein Studium kann ich allerdings nur einmal daran teilnehmen. Die Zusammenarbeit mit Trainerin Daniela Krause macht sehr viel Spaß - zumal ich den Job der Co-Trainerin übernommen habe. Ich könnte nie bei einem anderem Team spielen, allein die Vorstellung, einmal gegen meine eigenen Mädels spielen zu müssen, ist schon heftig.

NationalmannschaftEin Jahr nach Gründung der Damenmannschaft, im Alter von 15 Jahren, habe ich beim Sichtungstraining der Nationalmannschaft in Düsseldorf mitgemacht - mit positiven Ergebnis. Es folgten weitere drei Lehrgänge, bis ich im Jahr 1998 mein erstes Spiel für die deutsche Nationalmannschaft absolvieren durfte. Damals wurden wir Europameister in Kopenhagen/Dänemark. Das war zunächst eine gewaltige Herausforderung - zuvor habe ich ja ausschließlich bei den Mendener Damen gespielt und hatte keine internationale Erfahrung. Bis zum heutigen Tag werde ich im Nationalteam an meine spielerischen Grenzen geführt - eine gute Möglichkeit zu testen, was man noch alles aus sich rausholen kann.

TV 1875 PaderbornDurch das Studium an der Paderborner Hochschule bin ich natürlich auch mit der Stadt verbunden. Da ich im Besitz einer Trainerlizenz bin und in Paderborn auch etwas für den Inlinesport machen wollte, habe ich mich einfach mal umgehört und erfahren, dass der TV 1875 eine Inlinehockey-Team hat. Die Verantwortlichen haben sich gefreut und mich in diesem Jahr zur Trainerin der Jugendmannschaft »Paderstars« gemacht. Das Team steht noch ganz am Anfang, mein Ziel für diese Saison ist ein guter Mittelfeldplatz - kleine Erfolge sind jetzt schon sichtbar. Das Training macht mir großen Spaß. Das liegt auch daran, dass die Zusammenarbeit mit den Eltern hervorragend funktioniert. Nachwuchsprobleme gibt es nicht, in dieser Saison haben sich 20 Kinder und Jugendliche angemeldet.

Bernd JakobDas war mein Leichtathletik Trainer beim LC Iserlohn. Er hat mich bei meinen sportlichen Leistungen unglaublich unterstützt, besonders im Kugelstoßen. Immerhin bin ich damals Westfalenmeisterin geworden. Aber ich bin kein Einzelgänger und muss im Team trainieren, deshalb habe ich mich dann von der Leichtathletik abgewandt. Durch Bernd habe ich gelernt, meine eigenen Stärken zu erkennen und zu nutzen. Es ist sein Verdienst, dass ich im Alter von 13 Jahren schon über ein gesundes Selbstbewusstsein verfügte. Das hilft mir heute noch in schwierigen Situationen.

Erin GerlachErin ist Sport-Dozent an der Universität Paderborn und eine wichtige Bezugsperson. Ich halte sehr viel von seinem Unterrichtsstil, der sehr lehrreich ist. Auch in puncto Leistungssport kann er mir immer sehr gute Tipps geben - unter anderem hilft er mir auch dabei, mein Licht nicht unter den Scheffel zu stellen.

Mein schönster SiegDas war 2003 bei der Inlinehockey-Weltmeisterschaft in Pisek/Tschechien. In der Vorrunde sind sind wir auf die Tschechen getroffen und konnten sie besiegen. Das war schon ein geniales Gefühl, gegen dieses traditionell gute Hockeyland zu gewinnen. Leider reichte es zum Schluss mit dem vierten Platz nicht ganz für das Treppchen.

Meine schlimmste NiederlageDie gab es während der Weltmeisterschaft 2005 in Frankreich. Im Spiel um den dritten Platz haben wir gegen die Gastgeber verloren. Frankreich ist kein Topteam, um so ärgerlicher war die Niederlage. So knapp sind wir mit der Nationalmannschaft noch nie an einer Medaille vorbei gerutscht

Meine größter FehlerMein Entschluss, mit dem Eishockeyspielen aufzuhören - das wäre schon mein Traum gewesen. Ich habe schon in der NRW-Auswahl, eine Klasse unter der Bundesliga, gespielt. Es ist schon beeindruckend, wie professionell dort gespielt und gearbeitet wird. Ich glaube, ich hätte beim Eishockey Karriere machen können, zumal man mit dieser Sportart auch sein Lebensunterhalt bestreiten kann. Damals hätte ich allerdings bei der Bundeswehr aktiv werden müssen und das wäre nichts für mich gewesen.

Mein schönster MomentDen habe ich in der Schweiz bei einer internationalen Inlinehockey-Veranstaltung erlebt. Im Alter von 16 Jahren wurde ich dort zur Spielerin des Turniers gewählt. Zudem ist mir vor kurzem gegen die Langenfeld Devils das schnellste Tor der 1. Bundesliga gelungen - nach nur vier Sekunden war der Ball im Tor, niemand außer mir ist nach dem Bulli noch an den Ball gekommen.

LebensmottoWas man heute kann besorgen, verschiebe nicht auf morgen.

Mit wem würden Sie am liebtenauf eine einsame Insel fahren?Es muss eine Insel mit einem Surfprofi sein. Natürlich nur dann, wenn es dort auch Surfbretter gibt.

Wie es weiter gehtMit den Mambas spielen wir im Juni um den Europapokal in Dänemark. Das ist für unser Team, neben der Meisterschaft, der Höhepunkt in der Inlinehockey-Saison. Ein weiteres Ziel ist ein guter Tabellenplatz mit den TV-1875-Paderstars.

Ich wünsche mir. . ...., dass ich meine beruflichen Ziele erreiche und bald mit dem Lehrerberuf starte. Natürlich möchte ich auch noch eine Medaille mit dem Nationalteam bei einer Weltmeisterschaft erreichen.

Aufgezeichnet von:Mario Berger

Artikel vom 13.05.2006