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In der Stadt Paderborn
wird Integration gelebt

Am 15. Mai Migrationskongress auf Landesebene

Von Manfred Schraven
Paderborn (WV). Die VHS Paderborn bildet mehr als 40 ehrenamtliche Mitglieder von Migrantenvereinen weiter. Der Migrationsbeirat der Stadt hat aufgrund einer Meinungsumfrage ein durchaus sympathisches Miteinander von Einheimischen und Migranten festgestellt. Nur zwei Aussagen, die bezeugen, dass Fragen der Migration in Paderborn groß geschrieben werden. Jetzt steht ein Integrationskongress auf Landesebene auf dem Programm.

Armin Laschet, Minister für Generationen, Familie, Frauen und Integration NRW, wird am Montag, 15. Mai, den Kongress »Integration aktiv gestalten - Herausforderung und Chance für Paderborn« eröffnen. Im historischen Rathaus werden von 14 bis 18.30 Uhr bei diesem erstmalig stattfindenden Kongress Experten erfolgreiche Integrationsbeispiele vorstellen. Der Kongress wird im Rahmen des seit 2005 laufenden KOMM-IN-Projektes durchgeführt. Veranstaltet wird er vom Integrationsbüro, vom Migrationsbeirat und der Volkshochschule der Stadt Paderborn. Die drei Partner haben sich seit Jahren erfolgreich für die Integration von Migranten eingesetzt. Interessierte sind eingeladen, sollten sich zuvor jedoch bei der Volkshochschule Paderborn unter der Rufnummer 05251/881229 oder im Internet unter der Adresse »www.vhs-paderborn.de« anmelden.
Der erfolgreiche Einsatz für die Integration von Migranten spiegelt sich wider in einer Meinungsumfrage des Paderborner Migrationsbeirates am 1. Mai zum Thema »Was schätzen Einheimische und Migranten am gegenüber?«
Während die Einheimischen den Migranten vor allem Familiensinn, große Kinderfreundlichkeit, sowie Hilfsbereitschaft und Gastfreundschaft bescheinigten und sich durch die Zuwanderer kulturell bereichert fühlen, attestierten die Migranten den Einheimischen Ordnungssinn, Sauberkeit sowie Ruhe und Gelassenheit. Auch das deutsche Gesundheitswesen, die Hilfsbereitschaft in Arztpraxen und Krankenhäusern in Bezug auf Sprachprobleme werden geschätzt. Schließlich wurde die berufliche Selbstständigkeit und das Durchhaltevermögen der Migranten gewürdigt, den Einheimischen soziales Engagement und Toleranz bescheinigt. Außerdem fand Cem Özel, Mitglied im Migrationsbeirat, bei Gesprächen mit Migranten der ersten Generation heraus, dass diese bei ihrer Einschätzung der Einheimischen nach denen früherer Zeit und denen von heute unterscheiden. Früher empfanden die Migranten die Einheimischen als »kälter«, heute werden sie als offener im Umgang mit Migranten eingeschätzt. Engin Sakal, der Vorsitzende des Paderborner Migrationsbeirates, zeigte sich angenehm überrascht, dass die berufliche Selbstständigkeit der Migranten von den Einheimischen gewürdigt werde - neben den traditionell Migranten zugeschriebenen Eigenschaften wie Familiensinn und Kinderfreundlichkeit
Wer wissen will, wie in Paderborn Integration gelebt wird, der sollte zum Fest der Internationalen Begegnung am 28. Mai in den Schlossgarten in Schloß Neuhaus gehen oder sich das Internationale Spielfest des Kreissportbundes in den Paderauen im Spätsommer vormerken.

Artikel vom 10.05.2006