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Marktkauf baut zehn Meter an

Verkaufsfläche wächst um 1000 Quadratmeter - Hälfte des Stadtparks wird benötigt

Von Klaus-Peter Schillig
Halle (WB). Schon im kommenden Frühjahr rücken am Marktkauf mitten in Halle die Baufahrzeuge an. Die Pläne für eine Erweiterung des größten Supermarktes der Stadt sind gezeichnet, es fehlen noch letzte Grundstücksverhandlungen mit dem Land und das »grüne Licht« von der Stadt.

Seit der Namensänderung von Dixi in Marktkauf hat die Muttergesellschaft AVA Druck gemacht in Sachen Erweiterung, denn die Verhältnisse waren sowohl für die 50-köpfige Belegschaft wie auch für die Kunden unbefriedigend. Durch die beengten Verhältnisse mit »nur« 1846 Quadratmeter Verkaufsfläche war das gesamte Marktkauf-Sortiment gar nicht unterzubringen. Knapp 1000 Quadratmeter kommen dazu, was dem Kühlregal mit Molkerei-Produkten und dem Tiefkühlbereich nahezu eine Verdoppelung des Angebotes einbringt. Im Non-Food-Bereich sollen vor allem die Sparten Unterhaltungselektronik und Spielwaren ausgeweitet werden.
In einer Tiefe von zehn Metern will der Eigentümer des Gebäudes, die Verwaltungs- und Vermögensgesellschaft des Xantener Bauunternehmers Ulrich Gerstner, den Baukörper des Marktkaufs in Richtung Südwesten erweitern. Daran anschließend folgt eine Erschließungsstraße mit senkrecht angeordneten Parkbuchten für knapp 50 Autos.
Dafür muss allerdings fast die Hälfte des kleinen Parks an der Ravensberger Straße geopfert werden, die Privatgrundstücke an der Graebestraße bleiben dagegen unberührt. »Das ist ein vernünftiger Kompromiss«, meinte gestern Marktleiter Jost Machnik, der seit August 2005 in Halle ist - auch wegen seiner Erfahrungen in Sachen Neu- und Umbau. Der alte Baumbestand des Parks könne erhalten werden, auch für den Spielplatz sei noch genügend Platz da. Das Gelände befindet sich, ebenso wie der angrenzende Parkplatz, im Besitz des Landes.
Zu den jetzt 150 Parkplätzen kommen für den Dixi knapp 50 dazu, etwa 25 vorhandene gehen in der Gegenrechnung unterhalb des Marktes verloren.
Machnik, der die Pläne gestern dem WESTFALEN-BLATT vorstellte, sieht durch die Erweiterung Vorteile in mehrfacher Hinsicht: Da das Lager innerhalb des Gebäudes vergrößert werden kann, gleichzeitig die Verkaufsfläche wächst, können Arbeitsabläufe optimiert werden. Weil so mehr Ware untergebracht werden kann, müssen auch weniger Lkw anliefern. Um 30 Prozent werde der Lieferverkehr abnehmen, schätzt Machnik und versucht, Bedenken der Anlieger an der Garten- und der Graebestraße zu zerstreuen. Weil künftig die Lkw direkt an eine geschlossene Rampe andocken können, würden sich auch Staplerverkehr und sonstige Entladegeräusche nicht mehr im Freien abspielen. Weil die neue Zufahrtsstraße einen Wendehammer mit 24 Metern Durchmesser erhält, der auch vom Anlieferungsbereich erreichbar sein wird, müssen die Sattelschlepper dann nicht mehr auf der Gartenstraße rangieren.
Die Umbauten im Inneren wird die AVA selbst übernehmen, alle Regale, Schränke und Truhen werden wohl neu angeschafft, um ein einheitliches Bild zu bekommen. Den genauen Ablauf hat Jost Machnik noch nicht durchgeplant, er hofft aber, ohne Schließung auszukommen. Er setzt auf Spezialtrupps, die während der Nacht oder sonntags ganze Regalflächen ausräumen, austauschen und wieder einräumen.

Artikel vom 10.05.2006