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»Mona ohne Lisa«
bringt Farbe ins Foyer

Dietmar Schwenck zeigt Bilder im Rathaus

Borgholzhausen (Felix). Auch, wenn der Titel der Ausstellung eher schlicht ist und wenig Außergewöhnliches vermuten lässt - die Werke des Flensburger Künstlers Dietmar Schwenck sind es ganz und gar nicht. In großer Farbenvielfalt sind jetzt 35 Bilder unter dem Titel »Malerei« im Foyer des Rathauses zu sehen.

Kulturvereinsmitglied Wolfgang Blockus hat die Arbeiten des 1957 in Kiel geborenen Künstlers für Borgholzhausen gewinnen können. Geholfen haben ihm dabei die beiden Künstlerinnen Anita Mund und Irene Müller, die den Flensburger vor einem Jahr persönlich kennen lernte. Anita Mund von der Isselhorster Galerie »Haus 2 plus« war es auch, die in die Vita und Arbeit des vielseitigen Malers einführte.
»Mit 17 Jahren hatte er seine erste Ausstellung in der Dänischen Zentralbibliothek in Flensburg«, so die Isselhorsterin. Trotz seiner künstlerischen Neigungen absolvierte Dietmar Schwenck zunächst eine Erzieherausbildung, bevor er sich wieder der Kunst widmete. Ab 1980 lebte er für einige Jahre in Berlin und arbeitete dort unter anderem für die Firma Spitze als Restaurator. Nach einer kurzen Station am Theater Hof zog es ihn wieder nach Berlin zurück, wo er ein Zimmertheater gründete. 2001 schließlich entstand die Förde-Galerie in Flensburg. Zwischenzeitlich widmete Dietmar Schwenck sich zudem der Ökonomie und schloss einen Magister der Kunst an der Universität Odessa ab.
35 seiner zahlreichen Werke sind nun in Borgholzhausen zu sehen. Arbeiten in der Flensburger Galerie verhinderten allerdings bei der Ausstellungseröffnung im Rathaus die persönliche Anwesenheit des Künstlers. Portraits und Landschaften, auf denen viele Stationen seines Lebens wieder zu finden sind, wurden für die Ausstellung in der Lebkuchenstadt ausgewählt. Darunter zahlreiche Ölmalereien über Berlin, Flensburg, die spanische Insel Gomera oder seine Wahlheimat Amrum. Ein Portrait von Georgette Dee fehlt ebenso wenig wie das Bildnis »Mona ohne Lisa«.
»Die Blauen Dächer« fasst Dietmar Schwenck seine Werke zusammen. »Dächer auf Bildern, die ich male. Blau, weil sie Aussicht geben. Dächer, weil Dächer schützen und die Möglichkeit bieten zu leben«
»Die Bilder, die ich male, sind Bilder, die ich sehe, die ich habe und dann lasse. Sie sind Bilder, die ich träume, sind Räume, in denen ich bin für die Zeit, in der ich an ihnen arbeite. Der Wunsch, die Geschenke und Botschaften des Momentes eine Weile festzuhalten. Sie darzustellen, sie zu ordnen, zu erfühlen, zu erleben«. Wer sich ein persönliches Bild machen möchte: Die Bilder von Dietmar Schwenck sind bis zum Juni im Rathausfoyer zu sehen.

Artikel vom 10.05.2006