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Sein Wirken hat sichtbare Spuren hinterlassen

Prof. Dr. Poll hat in 22 Jahren Geschicke des Lübbecker Krankenhauses maßgeblich beeinflusst

Lübbecke (huse). Prof. Dr. Michael Poll arbeitete 22 Jahre, sechs Monate und acht Tage am Krankenhaus Lübbecke. Anfang diesen Monats ist er in den Ruhestand getreten und wurde jetzt in einer Feierstunde in der Lübbecker Stadthalle verabschiedet.

Landrat Wilhelm Krömer hieß in der Stadthalle zahlreiche Freunde Professor Polls willkommen, zahlreiche ehemalige und aktuelle Kollegen sowie Mitarbeiter, die Bürgermeisterin der Stadt Lübbecke, Susanne Lindemann, und natürlich auch Vertreter aus der Verwaltung der Kliniken im Mühlenkreis mit Geschäftsführer Gerald Oestreich an der Spitze.
Der Landrat ging auf den beruflichen Werdegang des gebürtigen Bünders ein, der in seiner 20-jährigen Tätigkeit die Geschicke des Krankenhauses Lübbecke maßgeblich beeinflusst habe. Krömer: »So hinterläßt Professor Poll Spuren am Lübbecker Krankenhaus - Spuren, die sein Nachfolger wird füllen müssen.«
Und er war damit beim zweiten Punkt dieser Feierstunde, die gleichzeitig der offiziellen Einführung des Amtsnachfolgers von Professor Poll gewidmet war. Wilhelm Krömer gratulierte Dr. Yavuz Yildirim-Fahlbusch zu seiner neuen Aufgabe als Chefarzt der Medizinischen Klinik im Lübbecker Krankenhaus.
Der Ärztliche Direktor des Lübbecker Krankenhauses, Dr. Uwe Werner, betonte in seinem Beitrag, der frischgebackene Pensionär hinterlasse eine gut organisierte Abteilung und erinnerte daran, dass Dr. Poll bei seinem Dienstantritt am 12. September 1983 der erste Professor am Lübbecker Krankenhaus gewesen sei. Er begrüßte Dr. Yildirim-Fahlbusch als neuen Kollegen und freute sich auf die kommende Zusammenarbeit.
Lübbeckes Bürgermeisterin Susanne Lindemann kam zu dieser Verabschiedung mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Weinend, so erklärte sie, weil mit Professor Poll ein Lotse von Bord gehe, der das Krankenhaus an seinem heutigen Standort von der ersten Stunde an kenne und begleitet habe. Ihr lachendes Auge warf sie auf den qualifizierten Nachfolger auf dem Chefarztposten und auf die Tatsache, dass der in vielen Ehrenämtern tätige künftige Pensionär nun noch mehr Zeit für solche Aufgaben haben werde.
Festredner während dieser Feierstunde war Prof. Dr. med. Dr. phil. Eckhard Nagel, Direktor des Instituts für Medizinmanagement und Gesundheitswissenschaften an der Universität Bayreuth. Er sprach über das »Vertrauen in die Welt von Morgen« und fragte, »wie gerecht ist unser Sozialsystem?«
Anschließend stellte sich der neue Chefarzt Dr. Yavuz Yildirim-Fahlbusch vor. Er habe sich vor allem deshalb für die Aufnahme dieser Aufgabe entschieden wegen der »offenen und aufrichtigen Art« der Gespräche mit Geschäftsführer Gerald Oestreich und die Aussicht auf die Zusammenarbeit mit seinem künftigen Kollegen Dr. Werner.
Dann war es an Prof. Poll, das Wort zu ergreifen. Er habe das Glück gehabt, in einer Zeit Arzt sein zu dürfen, in der Medizin auf allen Gebieten große Fortschritte gemacht habe. Wie groß die waren, belegte ein Blick, den er auf den Beginn seiner Tätigkeit noch im alten Krankenhaus warf. Damals betrug die Liegezeit in der Medizinischen Klinik durchschnittlich 21 Tage. Er fand eine Klinik vor mit einem Gastroskop, das in einer Holzkiste verwahrt wurde, einem alten Ultraschallgerät, einem Ergometer und einer damals schon leistungsfähigen ITV-Station.
Die Schlussworte waren Geschäftsführer Gerald Oestreich überlassen, der sich freute, dass in den facettenreichen Reden noch nicht von einem besonderen Faible von Prof. Poll die Rede war, seiner Liebe zum Zirkus. »Zwischen Klinikwelt und Zirkuszelt« war sein bebilderter Beitrag überschrieben.

Artikel vom 10.05.2006