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Mattern zeigt Kung-Fu-Keeper an

Bezirksliga-Partie hat Nachspiel - SVEW-Coach Hebrock übt heftige Kritik

Bad Oeynhausen (gag). Die denkwürdige Bezirksliga-Partie zwischen der SV Eidinghausen/Werste und dem TV Herford wird ein Nachspiel haben. Vor allem die »Hauptdarsteller« in dem »Action-Film« werden noch den einen oder anderen Auftritt haben.

Das Spiel, das die Herforder Türken mit 2:1 gewannen, war Mitte der zweiten Halbzeit nach einem Foul an Eidinghausens Mittelfeldspieler Andi Mattern vorübergehend völlig aus den Fugen geraten. Mattern löste mit einem Kopfstoß eine denkwürdige Massenschlägerei aus, an der sich neben den meisten Spielern auch gut 50 Zuschauer beteiligten.
Kaisser Kawaar, Torhüter des TV Herford, »ragte« bei der Rudelbildung nicht nur wegen seiner Körpergröße heraus. Der Zwei-Meter-Riese teilte im Nahkampf nach Berichten von Augenzeugen am heftigsten aus. Der Torhüter wird sich deshalb in Kürze im Polizei-Verhör wiederfinden: Andi Mattern, der mit zahlreichen Prellungen am Oberkörper und einer blutigen Lippe ins Krankenhaus gebracht wurde, hat nach Angaben von SVEW-Trainer Uli Hebrock gegen den TVH-Keeper Strafanzeige wegen vorsätzlicher Körperverletzung erstattet.
»Meiner Meinung nach müsste Kawaar lebenslänglich bekommen«, fordert Hebrock eine drastische Spiel-Sperre für den Schlussmann. Da Kawaar aber nicht einmal die Rote Karte für seine Kung-Fu-Einlagen erhielt, wird der Keeper wohl in Kürze schon wieder im Kasten stehen. Der junge Schiedsrichter hatte offenbar nichts gesehen. Oder wollte er nichts sehen? Hebrock: »Vielleicht hatte er Angst.« Im Hinspiel war es zu ähnlichen Vorfällen gekommen. Deshalb: »Der Verband hätte einen Beobachter schicken müssen. Für so ein Spiel darf man nicht einen 25-jährigen Schiedsrichter ansetzen«, findet er klare Worte. Hebrock kritisiert aber auch das Verhalten seines Spielers Andi Mattern: »Wäre er nach dem Foul liegen geblieben, wäre das alles nicht passiert. Ich habe meinen Spielern schon vor dem Anpfiff gesagt, dass sie jedem Streit aus dem Weg gehen sollen.« Lange ging es gut. Bis zur 67. Minute.

Artikel vom 09.05.2006