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Spenden für
Mütterkuren

Frauenverbände sammeln zum Muttertag

Kreis Paderborn (WV). Zum Muttertag sammeln Frauenverbände für das Müttergensungswerk. Mit dem Spendengeld sollen Frauen unterstützt werden, die den Eigenanteil für Mütterkuren nicht aufbringen können. Im Vorjahr kamen im Erzbistum 55 000 Euro zusammen.

Die Spendensammlung der Caritas-Konferenzen, der katholischen Frauengemeinschaft und des katholischen deutschen Frauenbundes findet traditionell zum Muttertag statt. Spendengeld werde dringend benötigt: »Kuren in Einrichtungen des Müttergenesungswerkes werden inzwischen zwar von den Krankenkassen voll finanziert, aber vielen Familien fällt es schwer, den gesetzlichen Eigenanteil zu tragen«, so Klaus Tintelott aus Bad Lippspringe, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft für Müttergenesung im Erzbistum Paderborn. Im vergangenen Jahr konnten im Erzbistum Paderborn 145 Frauen mit 298 Kindern einen Zuschuss aus Sammlungsmitteln des Müttergenesungswerkes erhalten.
Viele Frauen, die mit dem Gedanken spielten, eine Kur in Anspruch zu nehmen, seien nicht nur wegen der finanziellen Belastung durch den Eigenanteil verunsichert, so die Erfahrung von Klaus Tintelott. Die ersten Fragen beträfen häufig das Für und Wider und seien praktischer Natur: Was passiert zu Hause, wenn ich bei der Kur bin? Wie wird mein Kind bei einer Mutter-Kind-Maßnahme betreut? Was ist mit der Schule? Wie kann ich eine Kur überhaupt finanzieren? Was muss für eine erfolgreiche Antragsstellung vorgelegt werden?
Hausärzte hätten oftmals nicht die Zeit, gemeinsam mit den Frauen alle Anforderungen und Formulare zu besprechen. Es erfordere Kraft, einen Antrag für eine Kur zu stellen. Kraft, die viele Frauen nicht hätten. Die Beratungsstellen der örtlichen Caritasverbände ermutigen die Frauen, ihr eigener Anwalt zu sein, ihre Bedürfnisse zu erkennen und Ansprüche wahrzunehmen.
In durchschnittlich zwei bis drei Vorbereitungsterminen reflektiert die Beraterin mit den Frauen ihre persönliche und familiäre Situation - was vielen hilft, vorhandene Probleme erkennen und genauer definieren zu können. Denn bei der Analyse der physischen und psychischen Beschwerden dürfe die spezifische Lebenssituation nicht außer Acht gelassen werden. Weitere Informationen erteilt jeder örtliche Caritasverband. Auch unter der Rufnummer 0180/140 0140 oder im Internet sind Informationen erhältlich.
www.kag-muettergenesung.de

Artikel vom 10.05.2006