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Gehrdener Einspruch zurückgewiesen

Fußball: Spruchkammer des Sportkreises Warburg tagte fast drei Stunden

Borgentreich (WB/v.R.). Das A-Liga-Spiel FC Großeneder/Engar - SuS Gehrden/Altenheerse (4:1) vom 27. April wird nicht anders gewertet. Nach fast dreistündiger Verhandlung wies die Spruchkammer des Sportkreises Warburg am Montagabend unter Vorsitz von Wolfgang Eikenberg (FC Germete-Wormeln) einen entsprechenden Einspruch des SuS Gehrden/Altenheerse zurück.

Der SuS hatte gegen die Spielwertung Einspruch eingelegt, weil mit John Obike, Björn Schrandt und Peter Fricke nach seiner Meinung gleich drei Akteure zu unrecht von Schiedsrichter Stefan Schindler mit der Roten Karte des Feldes verwiesen worden seien.
Wie berichtet, stand die Partie vor dem Abbruch. FCG-Angreifer Georg Kanne wurde in der 49. Minute beim Stand von 0:0 im Strafraum gefoult und der Schiri entschied auf Elfmeter. Die Gehrdener wollten den Ball vorher im Aus und das Foul außerhalb des Strafraumes gesehen haben.
Schiri Stefan Schindler ließ den Elfmeter ausführen. SuS-Torhüter Benjamin Gockeln wehrte den Ball ab; auch den Nachschuss von Dirk Thurau hielt der Keeper. Dabei sah der Schiri ein Foul von John Obike an Thurau, entschied erneut auf Strafstoß und zeigte dem bereits verwarnten Gehrdener Rot.
Daraufhin lief Björn Schrandt stark artikulierend auf den Referee zu und wollte wissen, warum er Obike des Feldes verwiesen hat. Der Unparteiische, der in einem Sonderbericht zu dem Spiel und vor der Spruchkammer erklärte, dass er sich bedroht gefühlt habe, wich rückwärts aus und zeigte Schrandt Rot. Nun mischte sich der bereits mit der Gelben Karte verwarnte Peter Fricke ein.
Der Schiedsrichter zitierte ihn mit den Worten »Warte nur ab - wir sehen uns nach dem Spiel und dann vor der Spruchkammer wieder«. Fricke gab diese Äußerung am Montag vor der Kammer zu. Auch er hatte in Großeneder die Rote Karte gesehen. Der Schiri ergänzte, dass Peter Fricke ihn übel beleidigt habe, was dieser allerdings bestritt.
Nachdem auch Fricke des Feldes verwiesen worden war, hatten einige Gehrdener Spieler den Platz verlassen. Ein Spielabbruch drohte. Erst die Hinweise des Schiedsrichters über die teuren Folgen eines Spielabbruchs beim Mannschaftsführer Benjamin Gockeln und dessen Besonnenheit stimmten die Gehrdener Spieler um. Das Match konnte fortgesetzt werden.
In der Beweisaufnahme sagten alle Zeugen der beiden Vereine, dass sie ein Foul von Obike am Thurau gesehen haben. Die Zeugen bestätigten, dass Schrandt und Fricke sich beim Schiedsrichter beschwert haben. Beleidigungen hätten sie aber nicht gehört.
Die Spruchkammer mit Vorsitzendem Wolfgang Eikenberg, Martin Schulte (VfR Borgentreich), Ulrich Ehle (SV Bonenburg), Ulrich Gerke (Warburg 08) und Gerd Thöne (FC Germete-Wormeln) wies den Gehrden/Altenheerser Einspruch gegen die Spielwertung zurück. John Obike, Björn Schrandt und Peter Fricke wurden wegen Unsportlichkeit jeweils zwei Spiele gesperrt. Eine so genannte »grobe Unsportlichkeit« konnte ihnen nicht nachgewiesen werden. Die Sperre haben die Akteure bereits hinter sich; so dass sie nächsten Sonntag wieder für den SuS auflaufen können.
Der Schiedsrichter lag mit seinen Entscheidungen nach Meinung der Zeugen und Spruchkammer-Mitglieder richtig.
Die Kosten des Verfahrens trägt der SuS Gehrden/Altenheerse. Das Urteil ist rechtskräftig, weil die beteiligten Spieler und der SuS das Urteil akzeptiert haben.

Artikel vom 10.05.2006