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Timer ab heute zu haben

Schülerfirma des Gymnasiums hält »Jungunternehmer« in Atem

Rahden (nika). Seit Beginn dieses Schuljahres arbeiten einige engagierte Schüler des Gymnasiums Rahden am Wirtschaftsprojekt »Junior« und erleben mit ihrem »Schülertimer« den harten unternehmerischen Alltag.

Ins Leben gerufen wurde die Projektgruppe durch Lehrer Achim Brünger, der die Jugendlichen auch jetzt noch im Rahmen des Projektes betreut. Die Verantwortung liegt jedoch ganz bei den zwölf Oberstufenschülern, die im vergangenen Oktober ihr Unternehmen »day2day« gründeten. Als Geschäftsidee gestalten, produzieren und vermarkten die Jugendlichen einen Schülertimer für das kommende Schuljahr. Insgesamt sind 3 000 Exemplare in Planung, von denen 2 000 Stück an die Volksbank Lübbecker Land abgegeben werden. Die restlichen Kalender werden an den Schulen im näheren Umkreis und in umliegenden Geschäften verkauft.
Das Unternehmen verfügt über 900 Euro Startkapital und ist in fünf verschiedene Abteilungen unterteilt. Die Schüler können sich daher gezielt im Marketing, der Verwaltung, der Finanzierung, im Vorstand oder im technischen Bereich engagieren.
Einmal in der Woche findet ein Treffen aller Mitarbeiter statt, das vom Vorstandsvorsitzenden Christoph Stegmann geleitet wird. Doch auch darüber hinaus widmen die Schüler einen großen Teil ihrer Freizeit der Arbeit an dem gemeinsamen Projekt, unter anderem durch separate Treffen der verschiedenen Abteilungen, und zeigen viel Engagement in ihrem Aufgabenbereich.
»Zu Beginn des Schuljahres hat niemand von uns damit gerechnet, wie arbeitsaufwändig das Projekt werden würde«, beschreibt Mitarbeiterin Stefanie Langhorst ihre Arbeit bei »day2day«. Der Kalender findet seine Zielgruppe in erster Linie natürlich bei Schülern und ist den Interessen junger Menschen angepasst. Vor der aufwändigen Gestaltung der insgesamt 166 Kalenderseiten haben die Jugendlichen zur Erfassung ihrer Zielgruppe eine Meinungsumfrage unter Jugendlichen durchgeführt.
Der Kalender wird bei der Firma wub-Druck in Rahden gedruckt. Die Bindung erfolgt anschließend bei Kolbus. Besonders die Zusammenarbeit mit Martin Wlecke von wub-Druck sowie Udo Redeker von der Volksbank erleichtert den Schülern die Arbeit am Projekt, da diese ihnen stets hilfsbereit zur Seite stehen.
Neben der eigentlichen Kalendergestaltung mussten sich die Schüler unter anderem auf die Suche nach Sponsoren begeben, was sich nicht immer als einfach erwies. Doch obwohl die Schüler auch einige Absagen erhielten, konnten schließlich 16 verschiedene Werbepartner gefunden werden. Auch die gestalterische Arbeit am Computer erwies sich als sehr zeitintensiv und die Ausein-andersetzung mit den vorher noch unbekannten Bearbeitungsprogrammen manchmal auch als etwas gewöhnungsbedürftig. Mit dem Ergebnis ihrer Arbeit sind alle jedoch mehr als zufrieden, sodass man jetzt zuversichtlich in die Verkaufsphase übergehen kann.
Das Unternehmen der Schülergruppe ist nach dem Muster einer Aktiengesellschaft strukturiert. So konnte man kurz nach Gründungsphase mit einem Anteilsschein im Wert von zehn Euro Aktionär von »day2day« werden. Innerhalb des Geschäftsjahres werden zwei Hauptversammlungen abgehalten, zu denen alle 90 Aktionäre sowie Partner des Unternehmens geladen sind. Außerdem werden den Mitarbeitern Löhne ausgezahlt, monatliche Buchführungsunterlagen an die Geschäftsstelle versandt, sowie Geschäftsberichte und Protokolle erstellt. Zur nächsten und letzten Hauptversammlung, die am 13. Juni um 19.30 Uhr im Raum E-217/219 des Gymnasiums Rahden stattfinden wird, sind natürlich auch alle Interessierten eingeladen.
Der Schülertimer wird voraussichtlich ab dem 10. Mai an den Schulen im Umkreis zu einem Preis von fünf Euro zu kaufen sein. In Rahden liegt er außerdem in der Schulbibliothek des Gymnasiums, bei »Das Buch«, bei der Schülerhilfe und Arztpraxis Mahdi sowie in der Stadtbücherei aus. In Lübbecke gibt es den Timer bei der »Bücherstube«, in Espelkamp in der Stadtbücherei und in Levern beim Schreibwarengeschäft Christel Vogt. »Neben den Übersichten über das nächste Schuljahr mit Platz für Hausaufgaben und Notizen bietet der Timer den Schülern aber noch weitaus mehr. So wird beispielsweise über außergewöhnliche Sportarten berichtet, es gibt Witze-Seiten und selbstentworfene Karikaturen, Thementage, Link- und Bewerbungstipps, kuriose Fakten, aber auch fächerbezogenen Themen für den Schulgebrauch und vieles mehr...«
www.day2day-kalender.de

Artikel vom 10.05.2006