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Bei Götz ist der Bart ab und der Film so besser

George und Dagmar Manzel als Liebespaar in dem ARD-Drama »Als der Fremde kam«


ARD, 20.15 Uhr: Ein Provinzbahnhof: Ein Mann auf dem Bahnsteig - es ist Dr. Robert Stubenrauch, Gewerkschaftsfunktionär, der die Arbeiter eines von der Schließung bedrohten Zementwerks retten soll. Eine Mission, die er lustlos antritt. Bald aber erkennt er seine alten Kämpferqualitäten. Götz George, der mehr als 150 Filme gedreht hat, ist dieser Dr. Stubenrauch. Die Rolle ist deswegen ungewöhnlich, weil der 67-Jährige ohne Schnauzer oder Dreitagebart und mit relativ kurzen Haaren auftritt. Veranlasst hat diesen kleinen Imagewechsel bei George, der sonst in seiner »Schimanski«-Darstellung langhaarig und mit Bartwuchs vor die Kamera tritt, Regisseur Andreas Kleinert, der den Film »Als der Fremde kam« inszeniert hat.
Kleinert habe verlangt, die Haare müssten kürzer sein und der Bart müsse ganz ab. »Da war kein Widerspruch möglich«, sagt George. »Ich fühlte mich ohne Bart ganz unbeholfen, und das überträgt sich dann auf die Rolle. Ich wurde immer verklemmter und genau das wollte Andreas haben. Man weiß ja, dass ich ein eher introvertierter Mensch bin, und der Bart ist im Grunde ein Schutz. Den hat mir Andreas genommen, aber das ist gut für den Film.«
Während Stubenrauch den schweren Kampf gegen drohende Stellenstreichungen aufnimmt und die Belegschaft in den Hungerstreik tritt, kommen er und Anne Wernicke (Dagmar Manzel), die Ehefrau des Arbeiters Mathias (Christian Redl), sich näher. Mit der Zeit verbindet die beiden eine Liebe, die allen grundsätzliche Lebensentscheidungen abverlangt.

Artikel vom 10.05.2006