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Eine schrille Show der achtziger Jahre

100 Kant-Schüler proben für die Premiere von »Life is life« am kommenden Montag

Von Jan-Hendrik Hirscher
(Text und Foto)
Bad Oeynhausen (WB). »Freiheit ist die einzige, die fehlt! Freiheit ist das einzige, was zählt!« So heißt es in einem Lied von Marius Müller-Westernhagen aus dem Jahre 1989. Rund 100 Schüler der zwölften Jahrgangsstufe des Immanuel-Kant-Gymnasiums lassen die legendären achtziger Jahre in ihrer Aufführung »Life is life« wieder aufleben.

»Wir wollen aber nicht nur Musik abspielen, sondern auch zeigen, was hinter den Texten steckt«, erklärte Musiklehrer Dr. Stephan Sperlich, der das Projekt leitet. So reicht es bei dem Song nicht, ihn einfach nur zu singen oder zu spielen. Auch die geschichtlichen Hintergründe kommen nicht zu kurz. So wird aus dem gesamten Projekt eine fächerverbindende Zusammenarbeit zwischen den Bereichen Musik, Geschichte, Politik, Tanzen und Mode. Denn selbst eine kleine Modenschau gehört zu dem Programm, das die Schüler in der kommenden Woche auf die Bühne bringen werden.
So hieß es im Vorfeld, den Fundus der Schule zu durchforsten und in den Kleiderschränken von Eltern und Bekannten passende Kostüme zu suchen. Auf diese Weise fanden sich zum Beispiel Netzhemden und Sombreros, die ohne das Projekt wohl kaum noch einmal ans Tageslicht gekommen wären.
»Die Schüler haben sich zu Anfang des Schuljahres dafür entschieden, dieses Projekt zu machen«, erklärte Stephan Sperlich. Dabei setzte sich dann der Vorschlag durch, etwas über das vorletzte Jahrzehnt auf die Beine zu stellen. Prompt begeisterten sich auch andere Lehrer und Schüler für das Vorhaben, und so tüftelte der Tanzkursus von Sybille Hinrichs Chorerographien zu verschiedenen Musikstücken wie »Eternal Flame« von der Gruppe »Bangles« aus. Auch drei Kunstkurse von Frank Stüker und Bernhard Sprute wurden mit ins Boot geholt.
Doch bevor die gegründete Band des Kurses die ersten Töne erklingen ließ, hieß es zunächst recherchieren. Ein Vierteljahr interpretierte der Kursus Lieder der achtziger Jahre und sammelte Hintergrundinformationen. Obwohl sich zum Beispiel der Titel von Nenas »99 Luftballons« ganz harmlos anhört, fanden die Schüler Verbindungen zum Kalten Krieg und zum Wettrüsten in der damaligen Zeit.
Ob sich die Arbeit eines ganzen Schuljahres gelohnt hat, ob sich Tanzeinlagen, Präsentationen und Live-Musik gegenseitig ergänzen und ob das Projekt den erwarteten Erfolg hat, wird sich in der Aula des Schulzentrums zeigen. Von Montag, 15. Mai, bis Mittwoch, 17. Mai, treten die Schüler insgesamt drei Mal jeweils um 19.30 Uhr vor das Publikum. Dann heißt es auch für die Zuschauer: Nostalgie pur.

Artikel vom 11.05.2006