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Hetzjagd der Fotografen

Genervter Filmstar geht zur Selbstjustiz über

Mit »Paparazzi« liefert US-Regisseur Paul Abascal einen simpel gestrickten Thriller, der klassische Hollywood-Themen wie Selbstjustiz und Bedrohung der Familie mit einer Prise Glamour neu variiert.

Geblendet vom grellen, gnadenlosen Blitzlichtgewitter der Paparazzi gibt ein junger Hollywoodstar (Cole Hauser) am Steuer seines Wagens immer kräftiger Gas, um der aufdringlichen Fotografen-Meute zu entkommen. Dabei verliert er die Kontrolle über sein Fahrzeug und baut einen schweren Unfall, bei dem seine Frau (Robin Tunney) und ihr gemeinsamer Sohn (Blake Michael Bryan) verletzt werden. Bevor die sensationslüsternen Promi-Fotografen den Notarzt alarmieren, lichten sie zunächst die bewusstlose, blutverschmierte Familie ab.
Diese brutale Hetzjagd wählt der amerikanische Regisseur Paul Abascal in seinem turbulenten Thriller »Paparazzi« als Auftakt, um eine emotionsgeladene Geschichte über Rache, Vergeltung und Verletzung der Privatsphäre zu erzählen. Die Idee zu diesem Filmprojekt stammt von dem amerikanischen Soap- Darsteller Forrest Smith, der bei den Dreharbeiten zum Kinofilm »Wir waren Helden« Hollywodstar Mel Gibson kennenlernte und für sein Vorhaben begeistern konnte.
Während der junge Familienvater mit ein paar harmlosen Schrammen davon gekommen ist, liegt sein kleiner Sohn im Koma und ringt mit dem Tod. Obwohl die Fotografen sogar bis an dessen Krankenbett vordringen, sind dem zuständigen Polizei-Inspektor (Dennis Farina) die Hände gebunden. Die Nerven der Eltern liegen blank. Als immer neue, negative Schlagzeilen von ihnen in den Boulevard-Blättern erscheinen, dreht der Schauspieler kurzerhand den Spieß um. Entschlossen nimmt er seine Verfolger selbst ins Visier und beginnt, sie erbarmungslos zu jagen.
Der zunächst psychologische Spannungsaufbau des Films weicht im Laufe der eindimensional erzählten Handlung zunehmend banalen Action-Sequenzen. Cineplex

Artikel vom 11.05.2006