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Welche Kleinigkeiten die
Werther-Qualität ausmachen

»Kamingespräch« bei der Möbelmanufaktur in Häger

Werther-Häger (SKü). Möbel aus Werther stehen für eine ausgesprochen hohe Werthaltigkeit. Qualität, die freilich ihren Preis hat, ist das herausragende Merkmal der Werther-Möbel von Oberwelland aus Häger. Wie diese besondere Qualität sichergestellt wird, davon konnten sich die Teilnehmer des »»Kamingespräches« aus dem Haus Tiefenstraße gestern ein eigenes Bild machen.

Vor einiger Zeit hatte sich das Unternehmen aus werblichen Gründen von Werther Classic in Werther Möbelmanufaktur umbenannt. Dass der Hinweis auf die viele Handarbeit, der im Wort Manufaktur steckt, keineswegs überzogen ist, zeigte der Rundgang mit Betriebsleiter und Möbelentwickler Daniel Rodrigo. Eine weitere Gruppe hatte sich Geschäftsführer Klaus Oberwelland angeschlossen, der heute für 40 Mitarbeiter in Häger verantwortlich zeichnet.
Daniel Rodrigo, der seit 17 Jahren einer der kreativen Köpfe in der Möbelmanufaktur ist und auch mit anderen Designern zusammenarbeitet, führte die Gäste durch die Einzelstationen bei der Entstehung von Qualitätsmöbeln. Dass es hierbei gerade auf die vermeintlichen Kleinigkeiten ankommt, zeigte schon die erste Station in der Tischlerei.
Hier wird zwar aus Kostengründen nicht mehr alles selbst gemacht, die Mitarbeiterzahl sank von einst 30 auf heute noch drei. Einige Grundkonstruktionen werden nach strengen Vorgaben an Qualität und Material (bei Gestellen nur massives Kirsch- und Buchenholz) in Polen gefertigt. Doch die wichtigen Qualitätshürden meistert beispielsweise Tischlermeister Gisbert Kindt noch selbst. Zum Beispiel eine besondere Armlehne. Hier werden nur stabile Beschläge verwendet, wird alles manuell getestet, werden die Holzteile sicher verleimt und verdübelt und nicht nur verschraubt. Ähnliche Ansprüche lassen sich auch bei der Polsterung, dem Nähen der Bezüge oder auch beim Beziehen der Möbel mit Stoffen und Leder nachvollziehen.
Daniel Rodrigo veranschaulichte auch, warum Sonderanfertigungen und das Reagieren auf Kundenwünsche die besondere Stärke des Unternehmens sind. Was für Massenproduzenten zum Problem wird, da läuft die Werther Möbelmanufaktur zur Form auf.
Dieses »Kamingespräch« war das erste ohne seinen Moderator Heinrich Wilhelm Rüter. Dem kürzlich verstorbenen Altbürgermeister gedachten die Teilnehmer der Veranstaltung in stiller Anteilnahme. Wegen einer Nachfolge werden schon Gespräche geführt.

Artikel vom 09.05.2006