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Auch die ganz seltenen
Tiere im Visier gehabt

Naturfotograf Alexander Niestlé gestorben

Werther (SKü). Dass das Paradies im Grunde schon vor der Haustür beginnt, dafür hatte Alexander Niestlé tausendfachen Beweis in seinem Fotoarchiv liegen. Am vergangenen Samstag ist der große Naturfotograf aus Werther im Alter von 93 Jahren gestorben.

»Bei der Naturfotografie muss man mit Gefühl, Herz und Freude dabei sein«, hat Alexander Niestlé einmal gesagt und damit die Grundpfeiler seines erfolgreichen Wirkens gekennzeichnet. Auf 30 000 Dias und etwa einer halben Million Schwarz-Weiß Fotos hat er große und kleine Tiere und andere Natureindrücke festgehalten. Er hat Tiere vor der Linse gehabt, die es heute schon gar nicht mehr gibt. Viele Fachzetschriften und Bücher wurden mit seinen Fotos illustriert,
Im thüringischen Treffurt geboren und im bayerischen Dachau aufgewachsen arbeitete er lange als freier Naturfotograf, bevor ein 1940 eine Stelle bei der »Reichsanstalt für Film und Bild in Unterricht und Wissenschaft« in Berlin antrat. Einige seiner Naturfilme unter dem Gütesiegel RUW haben ganze Schülergenerationen im Unterricht gesehen, wie später die auch von Heinz Sielmann. Seit den 50er Jahren war er dann als Industriefotograf bei den Anker-Werken in Bielefeld tätig.
Von den Wundern der Natur, die er mit großer Ausdauer beobachtete, wusste Alexander Niestlé mit viel Begeisterung zu berichten, hoffte stets auf eine Nachnutzung seines riesigen Archivs. Die Beisetzung wird im engsten Familienkreis stattfinden.

Artikel vom 09.05.2006