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»Tafel« jetzt in Ampelschule

Mit Umzug vom kath. Pfarrheim zur AWO lösen sich Probleme nur zum Teil

Werther (SKü). Die »Gütersloher Tafel« hat mit der alten Ampelschule mitten in Werther eine neue Verteilstelle gefunden. Doch die organisatorischen Probleme, die die immer weiter wachsende Wohltätigkeitsorganisation hat, lassen sich mit dem Einzug in das das Kinder- und Jugendhaus »Funtastic« nur zum Teil beheben.

Wie berichtet, war die »Gütersloher Tafel« während ihres bereits zweijährigen Engagements in Werther bislang im kath. Pfarrzentrum an der Ravensberger Straße untergebracht. Weil hier aber viele Treppen zu steigen waren sowie die Unterbringung von Tischen und Bänken im Keller für die ehrenamtlichen Helfer nicht unbedingt zumutbar erschien, wurde auch durch Aufruf über diese Zeitung eine neue Verteilstelle gesucht. Ein Angebot kam sodann von der Arbeiterwohlfahrt, die bekanntlich unter anderem Träger des Wertheraner Jugendzentrums ist.
Im Treppenflur und Eingangsbereich des »Funtastic« sind nunmehr die Tische mit den Lebensmitteln für bedürftige Wertheraner aufgebaut. Erfreulich, dass die stabilen Tische von Getränke Margenau der »Tafel« geschenkt wurden und nicht mehr umständlich aus Kellern hervorgeholt und verstaut werden müssen. Auch ist die zentrale Lage schon ideal zu nennen. Viele Bedüftige verfügen über keine Fahrzeuge, sind daher auf Zentralität angewiesen. Außerdem ist der Eingang an der Innenhofseite des Jugendzentrums diskret.
Die »Tafel« freut sich auch über die Hilfestellung der AWO. Doch vom Platzangebot ist die neue Verteilstelle nicht unbedingt eine Verbesserung gegenüber dem Pfarrheim. Auch die gewünschten Unterstellmöglichkeiten sind offenbar nicht in dem erforderlichen Maße vorhanden. »Die Gütersloher Tafel könnte wesentlich mehr Bedürftige versorgen, wenn wir nicht in vielen Ortschaften die Probleme mit der Verteilstellen hätten«, bringt Hans-Jürgen Trendelkamp, Geschäftsführer der »Tafel« in Gütersloh, das Problem auf den Punkt.
In Werther hat sich die Zahl der mit kostenlosen Lebensmitteln versorgten Haushalte von 15 im Jahr 2004 auf derzeit 44 (rund 80 Personen, inklusive Kinder) beinahe verdreifacht. In der Regel werden sie ein Jahr von der »Tafel« versorgt, bevor sie wieder aussetzen müssen.
Wie Trendelkamp erläuterte, gibt es keine Probleme mit Lebensmittelherstellern oder Händlern, die die »Tafel« versorgen. Hier sei immer noch mehr auf Lager, als schließlich verkauft werde. Wovon die Wohlfahrtsorganisation profitiert, weil sie die kurz vorm Verfallsdatum befindlichen Lebensmittel kostenlos weitergibt. Und die Lieferanten bekommen noch eine Spendenquittung.

Artikel vom 09.05.2006