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Rom-Wallfahrt
zum Jubiläum

50 Jahre Gymnasium St. Kaspar

Von Michael Robrecht
Neuenheerse (WB). Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus. Vor 50 Jahren haben die Patres vom Kostbaren Blut von der Adelsfamilie von Zitzewitz Schloss Neuenheerse für ein Internat und Gymnasium erworben. Nach dem Kauf 1956 wurde das alte Stift umgebaut und am 1. Mai 1957 eingeweiht.

»Wir wollen den 50. Geburtstag groß feiern«, sagen Rektor Pater Josef Klingele sowie die Lehrer Bernhard Große-Coosmann und Monika Nauendorf. So ist 2007 »die größte Schulfahrt Ostwestfalens« geplant: Schon 560 Anmeldungen für die Romwallfahrt des Gymnasiums St. Kaspar liegen vor. Schüler, alle Lehrer, Ehemalige und Eltern reisen in den Herbstferien 2007 eine Woche lang in die Hl. Stadt. Motto: »Auf den Spuren von Kaspar del Bufalo«. Nach dem Gründer der Missionare vom Kostbaren Blut (1786-1837, 1954 heilig gesprochen) ist die Neuenheerser Schule bis heute benannt. In Rom wird ein Gottesdienst im Petersdom ein Höhepunkt sein. Acht Gästehäuser wurden für die »Hundertschaften aus Ostwestfalen« gebucht. Führungen und ein buntes Programm hat das Vorbereitungsteam geplant. »150 Romfahrer werden von Pilot Harald Friedemann, einem ehemaligen Schüler, mit einer LTU-Maschine geflogen, der Rest fährt per Bus nach Italien«, berichtet Pater Josef Klingele.
In Neuenheerse wird der 50. Geburtstag des Gymnasiums, dessen Internat 2000 (einst mehr als 200 Plätze) aufgegeben wurde, dann am Samstag, 4. Mai 2007 groß begangen. Bis dahin und danach reihen sich besondere Jubiläumsveranstaltungen »aus dem Schulleben« in das Programm ein. »In Neuenheerse zu lernen, das ist etwas Besonderes«, beschreiben Pater Josef und die beiden Pädagogen die schöne Lage am Schloss und mitten im Grün. Die Idee des »Sich-umeinander-kümmerns« habe viele Schüler und Eltern begeistert. »Hier haben Schüler, die anderswo außen vor stehen, die große Chance, erneut ordentlich in den Schulbetrieb einzusteigen«, nannte der Rektor einen Vorzug einer kleineren Bildungseinrichtung mit 535 Schülern (überwiegend aus den Egge-Gemeinden bis ins Paderborner Land hinein) und 34 Lehrern.
Zukunftssorgen gibt es nicht: Die fünften Klassen sind zweizügig. Der weltweit tätige Orden hat der Niederlassung Neuenheerse (drei Patres, ein Gymnasium) 2005 eine Bestandsgarantie (einstimmige Abstimmung) gegeben. Pater Josef freute sich noch im vergangenen Jahr darüber, dass ein Abiturient den Weg in den Orden gefunden hat.
Schloss Neuenheerse, einst kaiserliches hochadeliges Damenstift (Gründung 868) wurde 1599 gebaut; vor 200 Jahren kam es an Preußen, später an die Adelsfamilie von Zitzewitz, die es 1956 an den Orden verkaufte. Nachdem Internat und Gymnasium im Schloss ein Erfolg geworden waren, wurde neben dem Stift eine neue Schule gebaut. Das Schloss ist heute Eigentum von Generalkonsul Schröder, die Internatsgebäude werden als Jugendhaus, Jugendkirche, Kursräume, Saal und Wohnräume genutzt.

Artikel vom 10.05.2006