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Buddy-Publikum
sang und tanzte

Mitreißendes Rock'n-Roll-Spektakel

Von Matthias Lüke
Paderborn (WV). Beim Gastspiel des Alan-Janes-Musicals »Die Buddy-Holly-Story« kamen am Samstag die Rock'n-Roll-Fans voll auf ihre Kosten.

Buddy Holly - das ist der Inbegriff von Rock'n Roll, das Vorbild schlechthin für viele Rock- und Popgrößen. Der bebrillte Schlaks und seine Band »The Crickets« waren die erste erfolgreiche Musikgruppe, die ihre eigenen Songs komponierte, anschließend arrangierte, verhältnismäßig selbständig aufnahm und Live-Gigs gab. Das Instrumentarium der jungen Musiker - Leadgitarre, Rhythmusgitarre, Bass und Schlagzeug - war richtungsweisend für eine gesamte Generation von Musikern im England der sechziger Jahre.
Der Musical-Welterfolg »Buddy - Die Buddy-Holly-Story« greift den Mythos dieses einmaligen Musikers auf, führt den Zuschauer durch dessen leider viel zu kurzes, dafür aber umso spannenderes Leben.
Los geht's 1956, als Buddy und seine Band »The Crickets« eine Radiosendung in Lubbock (Texas) stürmen und dort anstatt der zuvor abgesprochenen Countrymusik einfach Rock'n-Roll- Songs spielen, gleichbedeutend mit dem Beginn einer atemberaubenden Karriere. Der Zuschauer wird mitgenommen auf eine Reise durch Buddys Musiker- und ebenso Liebesleben, man ist bei der Studioarbeit und Entstehung einiger wichtiger Songs wie »Peggy Sue« mit von der Partie, erlebt Buddy Hollys legendären Auftritt im Apollo-Theater und erfährt auch weniger erfreuliche Dinge wie die Trennung von seiner Band und zuletzt natürlich der tragische Flugzeugabsturz im Februar 1959.
In musikalischer Hinsicht war die Aufführung ein Genuss, auf der Bühne gab es mitreißenden Rock'n-Roll live. Bei Hits wie »I'm changing all those changings«, »Oh Boy«, »Every day« oder »It's so easy« heizte die Band mit Frontmann Rainer Koschorz als Buddy Holly dem Publikum so richtig ein. Man stand auf, tanzte, sang und klatschte sich die Handflächen wund. Auch das Bühnenbild vermittelte eine Atmosphäre zum Wohlfühlen und versetzte den Zuhörer nahezu fünfzig Jahre zurück.
Die rein schauspielerischen Szenen zwischen den einzelnen Musikvorträgen drifteten allerdings nur allzu oft in albernen, vorhersehbaren Klamauk ab, auf den man auch gut hätte verzichten können. Schwamm drüber: Es kam an diesem Abend hauptsächlich auf die musikalischen Darbietungen an. Dem Publikum gefiel die Show außerordentlich gut, es forderte abschließend nicht weniger als drei Zugaben.

Artikel vom 09.05.2006