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Kloster liefert
Obst und Bier

NRW genehmigt Stiftung Dalheim

Von Manfred Stienecke
(Text und Foto)
Lichtenau (WV). Das Land NRW hat jetzt die Stiftung genehmigt, aus deren Erlösen das Westfälische Museum für Klosterkultur in Dalheim betrieben werden soll.

Die zu gleichen Teilen vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL), dem Kreis Paderborn und privaten Sponsoren finanzierte Stiftung wird zum 1. Januar 2007 den Betrieb des im Aufbau befindlichen Westfälischen Klostermuseums übernehmen. Zur Verfügung stehen dafür die jährlichen Zinserträge aus dem Stiftungskapital in Höhe von zwölf Millionen Euro, von denen bislang allerdings erst 10,6 Millionen Euro fest zugesagt sind. »Ich bin aber voller Hoffnung, dass wir die Deckungslücke in den nächsten Jahren schließen können«, gab sich der neue Vorsitzende des Freundeskreises Kloster Dalheim, der Bürener Unternehmer Heiner Steinbrecher, zuversichtlich.
Während der Landschaftsverband Westfalen-Lippe als Eigentümer der Anlage seinen Anteil bereits voll etatisiert hat, wird der Kreis Paderborn seinen Obolus in zwei Teilbeträgen leisten: zwei Millionen Euro sind bereits eingezahlt, die zweite Rate soll im Jahr 2009 fließen. Danach erst wird der volle Ausbau des Westfälischen Klostermuseums erreicht sein, das im Frühjahr 2007 bereits teileröffnet werden kann.
Die Drittel-Finanzierung sei sehr zu begrüßen, verwies Steinbrecher auf die Unterstützung durch die heimische Wirtschaft. Immerhin bedeute die Investition von 30 Millionen Euro in Dalheim einen Schub für die Betriebe in der Region. Mit der Investitionssumme ließen sich 100 Personen fünf Jahre lang beschäftigen«, rechnete er vor. Mit dem Klostermuseum werde ein »einmaliges Kulturobjekt für die Region gesichert.«
Die Stiftung sei ein wichtiger »Eckstein« des Projekts, meinte LWL-Kulturdezernent Dr. Karl Teppe am Freitag bei der Präsentation der Stiftungsurkunde. Ohne dieses erstmals vom Landschaftsverband genutzte Modell wäre die Finanzierung des Klostermuseums »wahrscheinlich nicht machbar« gewesen. Auch Landrat Manfred Müller wollte die Stiftung als »Eckpfeiler« eines »historischen Leuchtturmprojekts für die Region« verstanden wissen. »In Dalheim gelingt uns das Rendezvous von Kultur und Natur.«
Der Geschäftsführer des Klostermuseums, der Paderborner Museumsleiter Dr. Matthias Wemhoff, wird nun versuchen, durch diverse gastronomische Einrichtungen sowie den Verkauf klostertypischer Produkte das Museum auch wirtschaftlich zu betreiben. Während die Gastronomie und die geplante Kloster-Brauerei verpachtet werden, bemüht sich der LWL um die Vermarktung beispielsweise von Kräutern und Obst aus dem rekonstruierten Klostergarten, der zu Pfingsten eröffnet werden soll. Eine Klosterherberge mit 20 Zimmern soll später den Tagungsbetrieb stützen.

Artikel vom 06.05.2006